Was macht ein Hersteller, der sehr erfolgreich agiert? Richtig: Er
setzt sich neue, noch höhere Ziele.
Dass sich ein Autoimporteur aus Fernost bei den Kunden via Radio
entschuldigt, weil die bestellten Autos wegen der großen Nachfrage
nur langsam anrollen, ist -wenn überhaupt -schon lange nicht mehr
passiert: Umso bemerkenswerter ist die Tat von Hyundai zu bewerten;
denn die Wartezeit auf den ix35 beträgt derzeit teilweise schon fast
ein halbes Jahr. Ein Erfolg, der auch Allan Rushforth, den Vize-Chef
von HyundaiMotors Europe, überrascht hat: "Nicht zuletzt dank dieses
Autos sind unsere Verkäufe heuer in Europa um 10,2 Prozent gestiegen,
während der Gesamtmarkt leicht zurückgegangen ist", sagt der
Engländer.
Neues, heißes Eisen bei den heimischen Händlern ist der ix20, der den
zuletzt schon etwas behäbig wirkenden Matrix ersetzt und dieser Tage
zu den Händlern rollt. 4,10 Meter ist das MPV im B-Segment lang: Das
ist zwar nur unwesentlich mehr als der Matrix, doch durch das Design
des Deutschen Thomas Bürklesieht der ix20 doch deutlich jünger aus
als sein Vorgänger. Das soll sich laut Hansjörg Mayr, dem Chef des
heimischen Importeurs, auch auf die Verkaufszahlen (und die Klientel)
auswirken. Während der Matrix in den neun Jahren seines Daseins in
Österreich auf insgesamt 4.000 Verkäufe kam, wirdvom ix20 eine
deutliche Steigerung erwartet. Erreichen will man dies durch eine
Verjüngung des Publikums, also beispielsweise durch Kleinfamilien.
War Hyundai schon heuer einer der Importeure mit den größten
Zuwachsraten (+25% in den ersten acht Monaten), so ist der Hunger der
Europa-Zentrale noch lange nicht gestillt. Bei unserem Besuch in
Offenbach bei Frankfurt meinte Rushforth, er sei mehr als glücklich
über die Erfolge in Österreich. "Ihr Land spielt eine zentrale Rolle
und die Erfolge helfen, das Image unserer Marke zu entwickeln", so
Rushforth in Richtung Hansjörg Mayr. Doch das Ziel sei weiteres
Wachstum. "Wir bringen im nächsten Jahr drei, vier neue Produkte -und
jedes einzelne ist wichtig", so der Europa-Manager.
Strengste Sicherheitsvorkehrungen
Einen Teil dieser Neuheiten konnten wir in der Technik-Zentrale in
Rüsselsheim schon begutachten -unter strengsten
Sicherheitsvorkehrungen, versteht sich. Kein Handy, keine Kamera,
keine Notizen. Verraten dürfen wir nur, dass schon im April die
Kombi-Version des i40 in Österreich debütiert. Ein Modell, das das
nie beackerte Segment der Mittelklasse-Kombis für den koreanischen
Hersteller neu erschließen soll. Dass innerhalb der nächsten zwölf
Monate auch die dazugehörige Limousine bei den Händlern stehen wird,
ist anzunehmen.
Nicht importiert wird allerdings die Oberklasse-Limousine Equus, die
man in Offenbach bestaunen durfte: Das einzige Fahrzeug, das inÖsterreich unterwegs ist, gehört der südkoreanischen Botschaft. Ob
der Genesis (Nachfolger des Grandeur) bei uns verkauft wird, ist nach
den Worten von Mayr noch nicht entschieden. Das Genesis Coupé soll
aber auf jeden Fall ab Anfang 2011 in Österreich erhältlich sein.