Wie viele Autofahrer informieren sich im Internet, bevor sie zum ersten Mal einen Gebrauchtwagenplatz aufsuchen? "Alle", lautet das Ergebnis einer vor Kurzem in Deutschland durchgeführten Studie. Gleichzeitig werden die Kunden immer mobiler. "Zwei Drittel würden für ihr Wunschauto bis zu 200 Kilometer weit fahren, 16 Prozent sogar mehr als 500 Kilometer" sagt Alberto Sanz, Geschäftsführer von AutoScout24.

Dieser Trend kommt den Onlinebörsen zugute. Unter ihnen gilt AutoScout24 mit einem Bestand von 1,6 Millionen Fahrzeugen aus 18 Staaten als europäischer Marktführer. Diese Position strebt das Unternehmen nun auch in Österreich an.

Innovationen und Internationalität

"Mit 350.000 Besuchern pro Monat haben wir bereits heute eine starke Präsenz im österreichischen Netz", sagt Länderverantwortlicher Michael Freund. Um möglichst rasch auf 500.000 "Unique Visitors" zu kommen, setzt er auf Innovationen: Auf der kürzlich neu gestalteten Homepage gibt es einen Magazin-und Ratgeberbereich, "Apps" ermöglichen den schnellen Zugriff über Mobiltelefone, Videoanzeigen werden demnächst die Fahrzeugpräsentation abrunden.

Darüber hinaus profitiere AutoScout24 von seiner Internationalität, meint Freund: "Immer mehr Österreicher interessieren sich für den Autokauf im Ausland." Dabei lasse sich ein Einsparungspotenzial von "3.000 Euro und mehr" lukrieren.

"Schneller als gedacht"

Gemessen an den privat angebotenen Fahrzeugen, liegt Auto-Scout24 mit 18.000 Inseraten bereits deutlich vor den Wettbewerbern gebrauchtwagen.at und car4you. Anders sieht es bei den teilnehmenden Händlern aus: Hier hält gebrauchtwagen.at mit 1.641 Partnern die eindeutige Spitzenposition, so aktuelle Daten des Marktbeobachters Autobiz. car4you kommt demnach auf 1.182, Autoscout24 auf 528 Händler. Das bis zum Jahresende gesetzte Ziel von 500 Nutzern habe man damit aber schon übertroffen, freut sich Freund: "Wir wachsen schneller, als wir gedacht haben."

Für die Betreuung der österreichischen Händler setzt AutoScout24 bis zu sieben Mitarbeiter ein. "Wir lassen unsere Partner nicht allein", betont Freund. Er nennt praxisnahe Schulungen, die individuelle Anzeigengestaltung sowie die Vielzahl an Schnittstellen als Stärken seiner Plattform. Mittelfristig soll es rund 1.000 gewerbliche Nutzer geben, auf lange Sicht will AutoScout24 auch im Fahrzeughandel die Nummer 1 sein.

Großes Marktpotenzial

Beim Gesamtbestand liegt AutoScout24 mit 31.000 Fahrzeugen derzeit noch recht deutlich hinter gebrauchtwagen.at (49.570 Autos) und car4you (45.570 Autos). Doch auch diesbezüglich sei man "auf der Überholspur", ist Sanz optimistisch. Dass es aufgrund der ambitionierten Pläne seines Unternehmens eine Verdrängungswettbewerb unter den Internetplattformen geben wird, glaubt er übrigens nicht: "Im Vergleich zu Deutschland wechseln in Österreich noch deutlich weniger Fahrzeuge via Onlinebörsen ihren Besitzer."