Für Max Egger, Geschäftsführer des Skoda-Importeurs Intercar Austria, und sein Team sind es interessante Zeiten: Der Mitte September eingeführte Yeti verkauft sich (noch) besser als erwartet, der im Vorjahr gestartete Superb liegt ebenfalls klar über Plan - und um die Volumenmodelle Fabia und Octavia muss man sich ohnehin keine Sorgen machen. So kann Egger an die nächsten Streiche denken: zuerst einmal die Einführung des Superb Combi - eines Autos, das die tschechische Volkswagen-Tochter für weitere Zielgruppen interessant machen soll. Der Superb kann von der Größe her locker mit AudiA4, 3er-BMW, Ford Mondeo oder Opel Insignia mithalten, unterbietet diese jedoch preislich.

"Je höher die gewählte Ausstattung, desto größer wird der Vorteil für uns", sagt Egger. Ein Argument, das in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht von der Hand zu weisen ist. Umso glücklicher ist Egger, dass der Superb Combi gerade jetzt startet. Die Auslieferungen beginnen nach der Vienna Autoshow, die Preise für die drei Benzinund zwei Dieselmotoren bei 25.980 Euro.

Firmenkunden im Visier

Schon jetzt liegt der Geschäftskundenanteil bei 42 Prozent, obwohl das heurige Jahr auch für Skoda in diesem Bereich ein sehr schwieriges ist. "2009 ist absolut von Privatkunden dominiert. Vor allem große Firmen haben die Investitionen verschoben, bei kleinen Gewerbekunden boomt das Geschäft aber", erzählt Egger. Beim Superb Combi soll "mindestens die Hälfte" aller Verkäufe an Business-Leute gehen. "Da können wir die nächste Ebene des Managements erreichen, die wir mit dem Octavia nicht schaffen", so der Intercar-Chef. Auch bei der Superb Limousine hat man diese Erfahrungen schon gemacht, sogar die Polizei hateinige Autos geordert: "Als Zivilstreifen für die Autobahn." Hingegen will Egger den klassischen Taxi-Markt nicht bearbeiten, da es dort zu wenig zu verdienen gibt.

Kurs auf 7 Prozent

Bis Mitte Oktober wurden inÖsterreich etwa 6.800 Octavia, 6.600 Fabia, 1.000 Superb und 1.000 Roomster sowie 250 Yeti zugelassen. Damit steht Skoda auf Platz 6 in der Markenhitparade und bei einem Marktanteil von 5,4 Prozent - dem höchsten in Westeuropa.

Die nächste Stufe mit einem Siebener vor dem Komma will Skoda 2011 oder 2012 erreichen, wenn eine 3,50 Meter lange Kleinstwagengeneration auf den Markt kommt. Diese wird gemeinsam mit VW in Bratislava gebaut, vorerst als Dreiund Fünftürer. Um die Lücke zwischen Fabia und Octavia zu schließen, kommt- ebenfalls 2011 - ein 4,30 Meter langes Auto auf den Markt, das konzernintern "A entry" heißt. Preislich positioniert Egger das Auto "als absolute Kampfspitze gegen die Koreaner". Pro Jahr seien 1.000 bis 2.000 Verkäufe geplant.

Zweite Stufe im Vertriebsnetz

Das Händlernetz mit 94 Partnern bezeichnet Egger als "im Prinzip fertig": Im Schnitt verkauft jeder 150 bis 160 Fahrzeuge pro Jahr, Spitzenreiter kommen auf 400 bis 500 Einheiten. In einer zweiten Stufe will Egger nun jene Räume abdecken, wo sich ein Händler nicht rechnet. Eines müsse man aber berücksichtigen: "Diese Firmen können nun einmal nicht technische Qualität und Beratung bieten wie ein Großer." (MUE)