Unter dem Titel "Autofahrer -die Deppen der Nation?" lud Peter
Resetarits ins ORF-Bürgerforum zur TV-Diskussion. Den Fragen stellten
sich Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ), Umweltminister Nikolaus
Berlakovich (ÖVP), Wiens Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin
Maria Vassilakou (Grüne), Klubobmann Johann Gudenus (FPÖ),
BZÖ-Verkehrssprecher Christoph Hagen, Verkehrsexperte Hermann
Knoflacher, Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer, Franz Gosch, Obmann
der Pendlerinitiative Austria, Vertreter der Autofahrerclubs ÖAMTC,
ARBÖ und des VCÖ.
Und unsere Branchengrößen ...
Unsere Branchenvertreter tappten wieder bereitwillig in die Falle.
Kein Aufschrei kam, als in der Sendung der Verkehrsclub als
"Autofahrerclub" angekündigt wurde und keiner unserer Leute -als
Urheber des Problems -in der Diskussionsrunde vertreten war. Wer kann
aber auch eine Branche brauchen, die zwar eine Unmenge Arbeitsplätze
schafft, aber mit geschönten Neuzulassungszahlen einem Tsunami gleich
die Argumente für das Auto unter sich begräbt?
Geschickt wird die Automobilität im Slogan "Deppen der Nation?"
verpackt, der das Pro und Contra in der öffentlichen Diskussion zur
Mutprobe werden lässt und letztlich in politischen Reflexen der
Teilnehmer ermüdet. Der Branche, die mit Automobilität Wohlstand
sichert, bleibt die Zuschauerrolle.
Resetarits repräsentiert populistisch die Stimme des Bürgers, den das
Meinungskartell der politisch Mächtigen zum Schweigen bringen will,
in dem er eine unbequeme Wahrheit zur Frage erhebt. Antworten der
Branche sind unerwünscht.
Des Verkehrsclub politisch präparierte Aussagen sind oft solcher
Unsinn, dass sie nicht einmal Empörung wert sind. Aber sie sind alles
andere als unpopulär. Schuldzuweisung, nicht Sehnsucht nach
Aufklärung, ist mehrheitsfähig.
Der ORF baut eine Schimäre auf, zerreißt sie in der Öffentlichkeit
und profitiert von der folgenden Empörung. "Wann kapieren das unsere
Branchenvertreter endlich?", fragt sich nicht nur Ihr