Beste Stimmung, ausgezeichnete Direktverkäufe und die bislang
zweithöchste Besucherzahl: Die diesjährige, vom 12. bis 15. Jänner
abgehaltene Ausgabe der AutoZum war Musik in den Ohren der
allermeisten Aussteller.
Deutlicher hätte der Unterschied zu 2009 nicht ausfallen können:
Damals wurde die im Zweijahresrhythmus abgehaltene Fachmesse von der
Frage überschattet, wie sich die soeben ausgebrochene
Wirtschaftskrise auf den Automotive Aftermarket auswirken würde.
Heute kennen wir die Antwort: wenn überhaupt, dann positiv.
Das in den vergangenen Jahren gestiegene Fahrzeugalter ist durch das
damit verbundene Reparaturaufkommen den Werkstattbetreibern zugute
gekommen. Mittlerweile haben die Konsumenten wieder die Lust am
Neuwagenkauf entdeckt, doch das Reparaturgewerbe bleibt optimistisch:
Bei einer Umfrage erklärten über 72 Prozent der Messebesucher, mit
der Entwicklung ihrer Branche zufrieden zu sein. Lediglich 5 von 421
Befragten waren gänzlich unzufrieden. Beinahe zwei Drittel gehen
davon aus, dass sich die Branchenkonjunktur im kommenden Jahr weiter
verbessern wird.
Zufriedene Besucher
Auch die Messe selbst erhielt bei der (vom Veranstalter in Auftrag
gegebenen) Umfrage Bestnoten: 95 von 100 Besuchern würden die AutoZum
weiterempfehlen. Mehr als die Hälfte hat die Schau auch für
Bestellungen und Direkteinkäufe genützt. "Ein markant
überdurchschnittlicher Wert", so Ing. Andreas Wetzer, Messeleiter bei
Reed Exhibitions: "Schließlich dienen Fachmessen heute ja überwiegend
als Informations-undKommunikationsplattform."
Gekauft wurde nicht nur vonösterreichischen Besuchern: Jede fünfte
Eintrittskarte ging an einen ausländischen Gast. "Traditionell stellt
dabei Deutschland das größte Kontingent", so Gernot Blaikner, bei
Reed Exhibitions für alle Salzburger Messen verantwortlich. Weitere
auffällige Ergebnisse der Besucherbefragung: Gutzwei Drittel der
Befragten haben unmittelbaren Einfluss auf die Investitionen in ihrem
Betrieb, nahezu die Hälfte besucht außer der AutoZum keine andere
Fachmesse.
"Hausmesse der Branche"
Insgesamt wurden an den vier Messetagen 24.211 Besucher gezählt: Ein
Wert, der nur knapp hinter dem 2007 verzeichneten Rekord von 24.873
Eintrittskarten lag. Kann sich die unbestrittene Leitmesse der
österreichischen Werkstattbranche also im eigenen Erfolg sonnen?
Nicht ganz, denn zumindest in Randbereichen gibt es einen
Handlungsbedarf: Die Lack-und vor allem die Reifenbranche waren
unterrepräsentiert. Letztere reduziert sich außerhalb des
"Österreichischen Reifentags", der traditionell im Rahmenprogramm
stattfindet, immer mehr auf diverse Großhändler. Auch Firmen, die
sich vor allem auf Entscheidungsträger aus dem Neuwagenhandel
konzentrieren, z. B. Autobanken, waren mit ihren Auftritten nicht
sonderlich zufrieden.
Eines steht jedoch fest: In Summe will dieösterreichische
Kfz-Branche die AutoZum nicht missen. Groß genug für einen kompletten
Marktüberblick und dennoch so überschaubar, dass der persönliche
Kontakt nicht zu kurz kommt: Um diese sympathische "Hausmesse der
gesamten Branche" beneidet man uns nicht nur in Deutschland. Auf ein
Wiedersehen im Jahr 2013!