Deutlicher hätte der Unterschied zu 2009 nicht ausfallen können: Damals wurde die im Zweijahresrhythmus abgehaltene Fachmesse von der Frage überschattet, wie sich die soeben ausgebrochene Wirtschaftskrise auf den Automotive Aftermarket auswirken würde. Heute kennen wir die Antwort: wenn überhaupt, dann positiv.

Das in den vergangenen Jahren gestiegene Fahrzeugalter ist durch das damit verbundene Reparaturaufkommen den Werkstattbetreibern zugute gekommen. Mittlerweile haben die Konsumenten wieder die Lust am Neuwagenkauf entdeckt, doch das Reparaturgewerbe bleibt optimistisch: Bei einer Umfrage erklärten über 72 Prozent der Messebesucher, mit der Entwicklung ihrer Branche zufrieden zu sein. Lediglich 5 von 421 Befragten waren gänzlich unzufrieden. Beinahe zwei Drittel gehen davon aus, dass sich die Branchenkonjunktur im kommenden Jahr weiter verbessern wird.

Zufriedene Besucher

Auch die Messe selbst erhielt bei der (vom Veranstalter in Auftrag gegebenen) Umfrage Bestnoten: 95 von 100 Besuchern würden die AutoZum weiterempfehlen. Mehr als die Hälfte hat die Schau auch für Bestellungen und Direkteinkäufe genützt. "Ein markant überdurchschnittlicher Wert", so Ing. Andreas Wetzer, Messeleiter bei Reed Exhibitions: "Schließlich dienen Fachmessen heute ja überwiegend als Informations-undKommunikationsplattform."

Gekauft wurde nicht nur vonösterreichischen Besuchern: Jede fünfte Eintrittskarte ging an einen ausländischen Gast. "Traditionell stellt dabei Deutschland das größte Kontingent", so Gernot Blaikner, bei Reed Exhibitions für alle Salzburger Messen verantwortlich. Weitere auffällige Ergebnisse der Besucherbefragung: Gutzwei Drittel der Befragten haben unmittelbaren Einfluss auf die Investitionen in ihrem Betrieb, nahezu die Hälfte besucht außer der AutoZum keine andere Fachmesse.

"Hausmesse der Branche"

Insgesamt wurden an den vier Messetagen 24.211 Besucher gezählt: Ein Wert, der nur knapp hinter dem 2007 verzeichneten Rekord von 24.873 Eintrittskarten lag. Kann sich die unbestrittene Leitmesse der österreichischen Werkstattbranche also im eigenen Erfolg sonnen?

Nicht ganz, denn zumindest in Randbereichen gibt es einen Handlungsbedarf: Die Lack-und vor allem die Reifenbranche waren unterrepräsentiert. Letztere reduziert sich außerhalb des "Österreichischen Reifentags", der traditionell im Rahmenprogramm stattfindet, immer mehr auf diverse Großhändler. Auch Firmen, die sich vor allem auf Entscheidungsträger aus dem Neuwagenhandel konzentrieren, z. B. Autobanken, waren mit ihren Auftritten nicht sonderlich zufrieden.

Eines steht jedoch fest: In Summe will dieösterreichische Kfz-Branche die AutoZum nicht missen. Groß genug für einen kompletten Marktüberblick und dennoch so überschaubar, dass der persönliche Kontakt nicht zu kurz kommt: Um diese sympathische "Hausmesse der gesamten Branche" beneidet man uns nicht nur in Deutschland. Auf ein Wiedersehen im Jahr 2013!