2010 war das beste Jahr derösterreichischen Automobilgeschichte. Die
Gründe dafür sind mannigfaltig: Ein anhaltend starker privater
Konsum, eine schöne Anzahl an Kurzzulassungen, die gleich ins Ausland
verschwinden, aber auch ein erstarktes Flottengeschäft sorgten für
Furore und lösten eine gewisse Bewunderung unsererNachbarn aus.
Die Prognosen für 2011 sind ähnlich euphorisch. Schon jetzt wird mit
310.000 Neuzulassungen gerechnet. Warum der Markt seit drei Jahren
plötzlich stark steigt, hinterfragt niemand wirklich. 2009 war es
noch die Verschrottungsprämie. Diese dürfte einen nachhaltigen Wunsch
zur Fahrzeugerneuerung ausgelöst haben. Dass jetzt die
Gebrauchtwagenummeldungen neue Höchststände erleben und die Restwerte
wieder steigen, sind klare Zeichen, dass es der Branche recht gut
gehen muss.
Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, die hervorragenden
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu nutzen, um sich auf wieder
realistischere Marktzahlen einzustellen, die mit Sicherheit kommen
werden. Europa wird sich darauf einstellen müssen, nicht mehr einer
der zentralen Wachstumsmärkte der Fahrzeugindustriezu sein. Umso
mehr sind Innovation und Kundenorientierung gefragt. Der
Fahrzeugbranche künftig alles Gute, Ihr Henrik Kinder