Logistik-Krise

Logistik-Krise

Alexander Metzger, Head of Central Europe Aftermarket bei Mahle Aftermarket

Alexander Metzger (Mahle) analysiert in einem Kommentar die aktuelle Logistiksituation.

Verschiedene Einflüsse auf die Lieferketten in der Automobilbranche haben in den vergangenen Jahren die Planung sowie Beschaffung im Bereich Aftermarket stark verändert. Die Volatilität auf der Beschaffungsseite hat unvermeidbare Folgen für alle Teilnehmer in den Lieferketten bis hin zu den freien Werkstätten. Unsere Aufgabe als Partner der freien Werkstätten ist es, diese Folgen zu reduzieren. Dafür setzen wir an verschiedensten Stellen an. Mobilitätswandel, Konjunkturrisiken durch geopolitische Unsicherheiten und sinkende Laufleistungen in der Flotte setzen die Branche ohnehin bereits unter Druck. Deshalb richten wir unseren Blick gezielt auf Lieferkettenstabilität, um unsere Kunden zukunftssicher aufzustellen. Lockdowns und dadurch verursachte Produktionsausfälle haben einen großen Rückstand in den weltweiten Lieferketten verursacht und zu einer Knappheit an wichtigen Komponenten geführt.Diese kann nur schleppend abgebaut werden. Der Abbau erfolgt zudem wellenförmig. Das verursacht Probleme in der Warendistribution. Speziell mangelnde Transportkapazitäten auf der Straße und per Container sorgen für Stockungen. Container "stranden" in den falschen Regionen, der gleichmäßige Strom von Containern auf den Weltmeeren ist empfindlich gestört. Sie werden verlangsamt abgewickelt und stehen nicht für neue Sendungen zur Verfügung.

Wir als Mahle Aftermarket GmbH haben verschiedenste Maßnahmen umgesetzt, um an diesen Stellen entgegenzuwirken. Wir haben die Sicherheitsbestände der Zentralund Regionallager erhöht, um unsere Abhängigkeit von Containerlieferungen zu reduzieren. Wir stärken zudem alternative Distributionswege und verlagern die Produktion an Standorte, die eine stabile Logistik gewährleisten. Unsere Kunden merken das unter Umständen in der Werkstatt: Zum einen an unseren Bevorratungsaktionen für den Handel, zum anderen fällt vielleicht bei Produkt und Verpackung eine Veränderung auf, weil wir die Produktion verlagert haben, um Preis und Verfügbarkeit zuoptimieren. Egal wo ein Produkt hergestellt wird, entspricht es jedoch immer zu einhundert Prozent den strengen Mahle-Qualitätsstandards. Wir bringen vollen Einsatz, um die Schwankungen auf den Märkten abzufedern -das geht bis hin zu unseren Mitarbeitern im Warenein-und -ausgang, die derzeit Sonderschichten leisten, um die wellenartigen Lieferungen auszugleichen und um die Versorgung mit Produkten sicherzustellen.