"Der Andrang ist riesengroß"

"Der Andrang ist riesengroß"

Marco Sampl vor dem neu eingeführten DMAX

Isuzu plant eine weitere Umstrukturierung im Händlernetz: Geschäftsführer Marco Sampl im Gespräch über die Verfügbarkeit von Fahrzeugen, die NoVA und neue Kundenschichten.

Nach dem Rekordjahr 2021 mit einem Marktanteil von 6,8 Prozent bei den Pick-ups geht Isuzu heuer mit geringeren Erwartungen in die Saison -auch weil die Halbleiterkrise für geringere Liefermengen sorgt: "Früher gab es im Monat 2 bis 3 Schiffe, jetzt kommt alle 2 bis 3 Monate 1 Schiff", sagt Importeurs-Geschäftsführer Marco Sampl: "Das heißt, dass wir heuer maximal 150 bis 200 Autos machen werden. 2023 wollen wir wieder voll angreifen und im Marktsegment 8 Prozent erreichen." Sampl ruft das Händlernetz jedoch auf, schon jetzt zu bestellen: "Denn die Lieferzeit liegt bei einem Jahr. Dann sind die Autos Anfang bis Mitte 2023 da."
Apropos Händlernetz: Dieses umfasst derzeit 65 Partner, und hier gab es im Vorjahr einige Veränderungen: "Wir haben uns bis heute von 12 Händlern getrennt. Einige weitere werden nur bis 31. März bei uns bleiben. Auch von ihnen müssen wir uns leider trennen." Laut Sampl handelt es sich um Partner, die weniger als 3 bis 4 Autos pro Jahr verkaufen.

Auch große Händler wollen bei Isuzu dabei sein
Nach Ersatz für die ausscheidenden Händler muss Isuzu nicht suchen. "Der Andrang ist riesengroß. Wir bekommen mehrere E-Mails pro Woche von Händlern, die Pick-up-Händler werden wollen. Ich habe eine lange Liste hier liegen", sagt Sampl: "Und da reden wir von Stückzahlen von 30 bis 60 Einheiten pro Jahr undHändler. Bei uns machen die normalen Händler im Schnitt 7 Autos pro Jahr." Schuld ist natürlich, dass sich zahlreiche Hersteller (Renault, Mercedes und Fiat) bereits aus dem Pickup-Segment zurückgezogen haben oder dies in naher Zukunft tun werden (Nissan, Mitsubishi). Sampl rechnet damit, dassmittelfristig neben Ford und VW sowie Toyota wohl nur noch Isuzu übrig bleiben wird. Die Zahl der Pick-up-Händler reduziert sich damit von früher 1.197 auf 680.
Bleibt noch die Frage, wie sich der Markt nach Einführung der NoVA entwickeln wird. Sampl: "Im Vorjahr wurden in Österreich rund 6.000 Pick-ups verkauft, normalerweise sind es 3.500 bis 3.800 Stück. Auf diese Größe wird es heuer wieder zurückfallen. Wenn die großen Hersteller ihre neuen Modelle bringen, rechne ich mit 1.800 Pick-ups von Fordund 1.000 von VW. Wir wollen nicht den großen Teil und werden uns an keiner Preisschlacht beteiligen."
Bei Isuzu ist der Anteil der Privatkunden seit Einführung der NoVA von früher 80 auf 70 Prozent zurückgegangen. "Die NoVA zwingt uns zum Umdenken. Daher bringen wir auch Themenfahrzeuge für Handwerker, Förster oder den Winterdienst", sagt Sampl: "Außerdem planen wir einen 3-Seiten-Kipper. Wir sind dabei, die Freigaben zu bekommen. Spätestens2023 sind wir sattelfest."