Wer springt auf den „China-Express“ auf?

Wer springt auf den „China-Express“ auf?

Versteckten sich lange Zeit lediglich die „billigeren“ Produktionsteile und -arbeitszeiten aus Fernost unter dem Blech der europäischen Marken-Fahrzeuge, kommen diese jetzt völlig offensichtlich mit „China-Emblem“ am Kühlergrill als direkte Mitbewerber nach Europa.

Beschleunigt auch durch die üppigen Elektroförderungen versuchen sich nun immer mehr China-Marken auch am österreichischen Markt zu etablieren. Die mit britischer Historie behaftete Marke MG ist ja bereits seit gut 1,5 Jahren in Österreich tätig (mittlerweile mit Denzel-Turbo), JAC über das Lagerhaus oder auch ZhiDou, die quasi als China-Pioniere ihr Glück bei Herrn und Frau Österreicher probierten.

Aber auch Marken wie Aiways, Ari Motors, NIO oder LEVC streben auf den Markt. Mit einer unter 10.000-€-Ansage möchte die baltische Marke Dartz Motorz – siehe dazu auch „Wie günstig geht Elektro“ – mit einem China-E-Bestseller auch hierzulande reüssieren. Die ersten Fahrzeuge sind dazu bereits in Europa stationiert. Und vermutlich werden wir in den kommenden Wochen von weiteren Marken hören, deren Name uns bis dato nicht oder nur wenig geläufig waren. 

Gibt es bei der Elektromobilität nur mehr wenige Zweifler, ob sich diese durchsetzen wird, so wird es sich wohl auch bei den China-Autos verhalten: Sie werden einen gewissen Marktanteil erreichen. Da einige Neulinge noch im Vertriebsaufbau stecken – soweit sie nicht online vermarkten – könnte so mancher Händler, der mit dem bestehenden Markenportfolio zu wenig Elektro-Angebot hat, von Lieferverzögerungen zermürbt oder Absatzzielen geknebelt wird, mit einer schnellen Entscheidung „günstig“ auf den „China-Express“ setzen. Lediglich die Wahl der Marke sollte gut bedacht werden.

Der A&W-Verlag bildet ein breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.