Tipps zur Arbeit mit Luftfederungsteilen

Tipps zur Arbeit mit Luftfederungsteilen

Luftfederungs-Spezialist Arnott veröffentlicht Tipps und Hinweise, wie man in der Werkstatt sicher mit Luftfederungen umgeht.

Sicherheit/Vorbereitung
Aus Sicherheitsgründen wird das Tragen von Schutzbrille, Handschuhen und Gehörschutz dringend empfohlen. Der Druck in einem Luftfederungssystem kann bis zu 18 bar betragen! Vor dem Lösen von Schläuchen und Trennen von Komponenten unbedingt sicherstellen, dass der Druck im System abgebaut und dass die Stromversorgung des Kompressors unterbrochen ist.

Bei der Montage einer neuen Komponente der Luftfederung ist es genauso wichtig, die einschlägigen Sicherheitsregeln zu kennen und zu befolgen. Dies beinhaltet die Verwendung von zugelassenen Hebevorrichtungen, Fixieren des Fahrzeugs und das Isolieren bzw. Trennen von gespeicherten Energien (Stromversorgung, Druck), um Verletzungen und Sachschäden zu verhindern.

Sichtprüfung
Falls ein Fahrzeug über Nacht um mehr als 2,5 cm absinkt, liegt ein Leck im System vor. Für die Lecksuche genügt oft ein Wasser- und Seifenspray. Falls eine Ecke des Fahrzeugs tiefer steht oder das Auto nicht nivelliert ist, kann dies auch an einem defekten Ventilblock liegen.

Ein durchgebrannter Kompressor kann anhand von Geruch und/oder Farbe seines Metallgehäuses erkannt werden. Braun verfärbte Aufkleber am Kompressor sind ebenfalls deutliche Anzeichen.

Druck im System abbauen
Der Druckabbau im System kann entweder an der Kompressor- oder der Luftbalgseite erfolgen. Lösen Sie niemals Luftanschlüsse abrupt, sondern langsam und schrittweise, um den Druck abzubauen. Je nach Fahrzeugmarke und -modell ist ein Diagnosegerät erforderlich, um die Magnetventile zur Druckentlastung der Luftbälge zu aktivieren. Dies erkennen Sie am Vorhandensein eines Steckverbinders an der Luftfeder.

Aufbockmodus
Prüfen Sie, ob das Fahrzeug über einen speziellen "Wagenheber-Modus" verfügt. Falls ja, sollten Sie ihn verwenden, um zu verhindern, dass die Luft beim Aufbocken des Fahrzeugs aus dem Luftbalg gesaugt wird. Ist dies nicht der Fall, kann das Fahrzeug ohne weitere Vorsichtsmaßnahmen aufgebockt werden. Einige Systeme erkennen sogar automatisch, wenn das Fahrzeug aufgebockt wird, und halten einen Mindestdruck in den Luftfedern aufrecht.

Wichtige Hinweise zum Druckaufbau im System
Niemals den Wagen mit der Hebebühne vollständig absenken, solange das Luftfederungssystem noch drucklos ist. Die Luftfeder könnte sich falsch falten, wodurch sich ihr Crimping- oder Fassungsring lösen kann. Außerdem ist ein alter Kompressor möglicherweise nicht in der Lage, genügend Druck zu erzeugen, um das Auto von 0 anzuheben. Dadurch könnte das Relais beschädigt werden und im schlimmsten Fall könnte der Kompressor beim Druckaufbau, um das System auf Betriebshöhe zu bringen, durchbrennen.

Zweitens sollten die Luftfedern so montiert werden, wie sie aus dem Karton gekommen sind. Das heißt, sie sollten nicht gedehnt oder unter Vordruck gesetzt werden, um die Installation zu erleichtern. Anderenfalls könnten sie sich während des Aufpumpens falsch ausfalten, wodurch Schäden drohen.

Festziehen von VOSS-Kupplungen
VOSS-Kupplungen müssen in der Regel nicht festgezogen werden. Wird dies nicht beachtet, kann das Gewinde beschädigt werden, wodurch Luftleckagen die Folge wären. Stets die Drehmomentvorgaben der Hersteller beachten. Übermäßiges Festziehen kann zu beschädigten Gewinden führen.

Nicht einfach nur austauschen, sondern zuerst die Ursache feststellen
Das Relais stets austauschen, wenn ein neuer Kompressor montiert wird. Es besteht nämlich durchaus das Risiko, dass das alte Relais zu Festklemmen neigt, wodurch der (neue) Kompressor ständig Luft pumpen würde. Dies würde letztendlich zu einem weiteren durchgebrannten Kompressor führen.

Denken Sie daran, dass ein Kompressor in der Regel nicht die eigentliche Ursache für Störungen im Luftfederungssystem ist, sondern aufgrund einer großen Leckage in einem anderen Teil des Systems überlastet wird. Daher ist die richtige Diagnose von entscheidender Bedeutung. Überprüfen Sie alle Leitungen, Anschlüsse und Luftfedern auf Undichtigkeiten, nachdem der Kompressor wieder funktioniert.

Luftfederbeine und Stoßdämpfer
Kontrollieren Sie beim Austausch einer undichten Luftfeder das Luftfederbein bzw. den Stoßdämpfer sorgfältig auf Funktion und Ölleckage. Öl greift den Gummi des Luftbalgs an und senkt die Lebensdauer des Teils drastisch. Zweitens: Wenn der Stoßdämpfer seine Aufgabe nicht mehr richtig erfüllt, ist die Luftfeder den Fahrbahnstößen voll ausgesetzt, was zu vorzeitigem Verschleiß und Schäden führt.

Diagnosegeräte und Software-Updates
Stellen Sie nach der Probefahrt sicher, dass keine Fehlercodes erneut im System registriert sind. Es wird empfohlen, die Parameter des Höhensensors mit einem Diagnosegerät zu überprüfen und gegebenenfalls notwendige Einstellungen vorzunehmen. Dadurch wird die richtige Höhe an jeder Fahrzeugecke sichergestellt, so dass das System beim Fahren korrekt auf Eingangssignale reagieren kann. Führen Sie nach Austausch von Stoßdämpfern oder Federbeinen stets eine Achsvermessung durch.

STETS ein Software-Update für den Händler durchführen, wenn dies im Werkstatthandbuch angegeben ist! Anderenfalls kann der Kompressor nicht ordnungsgemäß arbeiten. Infolgedessen könnte es zu Fehlfunktionen oder Durchbrennen des Kompressors kommen.