Die Ruhe vor dem Auftragssturm

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Die Ruhe vor dem Auftragssturm

Nach einigen schwierigen Jahren wird Magna Steyr ab 2017 gleich mehrere neue Autos produzieren. Sogar ein zweiter Standort könnte nötig werden: Österreich habe dabei jedoch schlechte Karten, sagt Firmenchef Dipl.-Ing. Günther Apfalter.

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A&W: Bei Magna Steyr gingen die Produktionszahlen 2015 deutlich zurück.

Dipl.-Ing. Günther Apfalter: Der Umsatz in der Komplettfahrzeugfertigung lag um rund 10 Prozent unter 2014, die Produktion ist um 23 Prozent auf ungefähr 104.000 Stück gesunken. Das liegt ganz einfach am Zyklus unserer Aufträge. Voriges Jahr ist der Peugeot RCZ ausgelaufen, im vierten Quartal dieses Jahreswird die Produktion des Mini Countryman zu Ende gehen. Parallel bereiten wir uns aber schon darauf vor, dass 2017 die neuen Aufträge von BMW und Jaguar Land Rover anlaufen werden. In der Folge werden wir 2017 und 2018 sukzessive auf die Kapazitätsgrenze des Werks von 200.000 Einheiten hinaufklettern.

Was heißt das für die Mitarbeiterzahlen?

Apfalter: Wenn die Volumina so kommen, wie sie in den Verträgen vorgesehen sind, müssen wir 2.500 bis 3.000 Mitarbeiter aufnehmen. Das würde insgesamt 9.000 Beschäftigten an diesem Standort entsprechen.

Wann werden das BMW-Modell, dem Vernehmen nach der nächste 5er, sowie die beiden Fahrzeuge von Jaguar Land Rover anlaufen?

Apfalter: Alle Produktionen werden Mitte 2017 im Abstand von einigen Monaten anlaufen. Welches Modell wann genau startet, werden aber unsere Kunden bekanntgeben.

Angeblich soll es sich bei den Modellen von Jaguar Land Rover um Elektrofahrzeuge handeln.

Apfalter: Diese Gerüchte kennen wir, aber wir dürfen sie nicht kommentieren.

Nach wie vor wird in Graz auch die G-Klasse von Mercedes-Benz gebaut.

Apfalter: Die G-Klasse wird heuer im 37. Jahr produziert. Der Vertrag läuft bis 2023. Wir bauen derzeit ungefähr 19.000 Stück pro Jahr und sind guten Mutes, dass die Produktion auf dieser Höhe bleiben wird.

Wäre es technisch möglich, neben diesen Modellen noch weitere Aufträge abzuwickeln?

Apfalter: Ein großvolumiges Projekt wäre nicht mehr möglich. Kleinere Aufträge, wie es zum Beispiel der Peugeot RCZ gewesen ist, sind ergänzend, aber sehr wohl vorstellbar.

Wenn Magna Steyr in Graz an die Kapazitätsgrenzen stößt, wird das bereits vor Jahren diskutierte zweite Werk wieder zum Thema. Könnte es sich dabei um einen Standort in Österreich handeln?

Apfalter: Sehr wahrscheinlich nicht, dennÖsterreich ist nicht gerade von einer besonders guten Wettbewerbsfähigkeit gesegnet. Wir müssen in Länder gehen, in denen die Rahmenbedingungen besser sind -seien es Lohnkosten, Lohnnebenkosten oder andere Belastungen.

Glauben Sie daran, dass die Politik die von der Autozulieferindustrie immer wieder beklagten Rahmenbedingungen ausreichend verbessern wird?

Apfalter: Der Track Record ist nicht der beste. Es wird viel gesprochen und wenig umgesetzt -ich sage immer, das Wort "Parlament" kommt von "reden" und nicht von "arbeiten".

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