Das Ende der Insel der Seligen

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Wir wollen weiterhin gut zusammenarbeiten, Einzelfälle besprechen und kein Werkstatt-Routing in Österreich haben. " Das erklärt Werner Bauer, Chefsachverständiger des österreichischen Versicherungsverbandes, im Rahmen des Fachtreffens der Karosseriebautechniker in Linz.

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Ähnliche Aussagen wurden schon öfter von Versicherungsmanagern getätigt:"Routing hat in Österreich keine Tradition" oder "Das ist für uns kein Thema".

Nur wenig später folgt Bauers nächstes Statement: "Bei der momentanen Entwicklung wird das Routing aber nicht zu verhindern sein." Nun also doch? Hat der Chefsachverständige so plötzlich seine Meinung geändert?

Nein, Bauer ist lediglich Realist: Das Routing wird kommen, egal ob die einzelnen Versicherungen das haben möchten oder nicht. Es mag durchaus zutreffen, dass die Vertreter der österreichischen Versicherungen den "österreichischen Weg" schätzen und hier keine deutschen und schon gar keine belgischen und englischen Zustände haben möchten. Aber diese Herren werden die weitere Entwicklung nicht aufhalten können.

Zum einen ist das Routing längst Realität. Flottenbetreiber und Leasingfirmen, Autohersteller und Finanzierungsinstitute schreiben längst vor, wo das Fahrzeug, das eigentlich noch in ihrem Besitz steht, serviciert und repariert werden muss. Die Reifenhändler können ein Lied davon singen: ohne Partnerschaftsvertrag kein Auftrag zum Reifenwechsel. Das kann dazu führen, dass der Firmenwagen-Nutzer im Frühjahr zu drei verschiedenen Betrieben fahren muss: zum Reifenhändler für die Sommergummis, zum Karosseriebetrieb für den Scheibentausch und zum Service in den Markenbetrieb.

Sofern der Flottenbetreiber nicht selbst seine Regeln aufgestellt hat, kommen die Schadenssteuerer gefragt oder ungefragt mit Einsparungspotenzial nachÖsterreich.

So werden auch die Versicherungen unter Kostendruck das Routing inÖsterreich realisieren. Der Lackund Karosseriebeirat verliert an Bedeutung, die Einigkeit der Versicherungen schwindet, die Entscheidungen werden immer weniger vor Ort getroffen. Neue Anbieter kommen dazu und das Internet bringt noch mehr Transparenz. Letztlich zählt für den sparsamen Konsumentendie Prämie, nicht die Abwicklung bei einem hypothetischen Unfall, der hoffentlich ohnehin nie eintritt. Bleibt die Frage, wie der Karosseriebetrieb darauf reagieren soll. Soll er die Rabatte gewähren, welche die Versicherungen oder die Schadenssteuerer fordern? Die Schäden kommen schließlich nur so lange, bis auch der Nachbar den Rabatt akzeptiert. Oder wie es Nexa-Autocolor-Österreich-Chef Werner Lanzerstorfer ausdrückt: "Am Ende des Tages haben alle wieder die gleiche Auslastung, allerdings mit wesentlich geringerem Ertrag. Das ist wie im Theater: Einige stehen auf, um besser zu sehen, dann stehen alle auf und am Schluss sehen wieder alle gleich schlecht -jedoch in einer wesentlich unbequemeren Position."

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