Eher gut oder eher günstig?

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Im Neu-und Jungwagen-Bereich wird die Schleuderei immer schlimmer, das Internet ist voll von günstigen Autos. Beispiele sind die Neu-und Jungwagenbörsen www.

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autogott.at oder die deutschen Portale autohaus24.de oder meinauto.de, wo Neuwagen "mit hohen Rabatten vermittelt" werden. Während der österreichische Autogott sich noch als Partner des (regionalen) Handels sieht, geht mit den deutschen Börsen das Geschäft am etablierten Handel vorbei.

"Was hat das mit dem Gebrauchtwagengeschäft zu tun?", werden Sie fragen. Mit Rabatten von 30 bis sogar 40 Prozent spielt der Neu-und Jungwagen preislich bereits ganz massiv in der Liga der "echten" Gebrauchtwagen. Speziell in der Klein-und Kompaktwagenklasse werden die Preisunterschiede zwischen vermeintlich neu und wirklich gebraucht schon sehr gering. Selbstverständlich sind fairerweise die Ausstattung und die Motorisierung zu berücksichtigen. Ob es der Kunde tatsächlich tut, ist eine andere Frage.

Beim jüngeren Fahrzeug ist dann doch der schwache Benziner mit Basisausstattung ausreichend, während anfänglich der topausgestattete Diesel als Gebrauchtwagen auf der Wunschliste stand.

Unbestritten drücken die Kurzzulassungs-und Jungwagenproblematik auf die Gebrauchtwagenpreise. Aus diesem Grund und wegen der Preisvergleichsmöglichkeit im Internet ist in diesem, immer preissensibleren Markt auch der Zustand und dessen Kommunikation von großer Bedeutung.

Für den Händler stellt sich nämlich die Frage: Wo positioniere ich meine gebrauchten Fahrzeuge? Mit perfekter Aufbereitung, perfekter Technik, Kulanz und Entgegenkommen bei Reklamationen und einem damit verbundenen, höheren Preis? Oder doch besser mit minimaler Aufbereitung, nur den notwendigstenReparaturen und einer harten Linie auf dem untersten Niveau der gesetzlichen Gewährleistung, aber mit einem günstigen Preis?

Die meisten Händler, auch Markenbetriebe positionieren sich irgendwo dazwischen, sind nicht Fisch und nicht Fleisch und gehen in der Menge der Internetangebote unter. Die Fahrzeuge der Qualitätsanbieter sterben hingegen oft in Schönheit, weil der Ruf für wirklich gute Gebrauchte nicht so weit reicht. Konsequent günstig mit eingeschränkter, aber fairer Qualität und begrenzter Dienstleistung anzubieten, ist freilich noch schwieriger und bestimmt nicht jedermanns Sache.

Schließlich ist es legitim und für einen gewissen Kundenkreis auch wünschenswert, dass ein gebrauchtes Fahrzeug nicht aussieht wie neu, dafür aber etwas günstiger zu haben ist. So berichten einige Händler von ihrer Ecke mit dem Titel: "Gerade hereingekommen, noch nicht aufbereitet", die sich höchster Beliebtheit erfreut. Es gibt auch erfolgreiche Beispiele, wo minimaler Aufwand und günstiger Preis zur erfolgreichen Philosophie erklärt wurden.

Es kann Sinn machen, nicht jeden Kratzer zu lackieren, Reifen, Bremsen und Service nicht schon vor der Fälligkeit zu erledigen. Wichtig und seriös ist es aber, den Kunden schon im Internetangebot auch mit entsprechenden Fotos darauf hinzuweisen. Eine Lösung wäre ein Gebrauchtwagensiegel oder die konsequente Verwendung der Zustandsklassen, die bereits beim Internetangebot mit angegeben werden sollte.

Bei der zunehmenden Flexibilität der Käufer und der immer größeren Distanzen, die für einen Gebrauchtwagenkauf in Kauf genommen werden, gewinnen momentan eher die Frechen. Da sind jene im Vorteil, die wenig investieren, es mit der Dokumentation nicht ganz so genau nehmen und im Internet damit die vermeintlich Günstigeren sind.

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