Von der Nische in die Masse

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Im Internet seien Ersatzteile um durchschnittlich 21 Prozent günstiger als bei stationären Anbietern, geht aus einer aktuellen Studie des Branchenverbands VREI hervor. Kein Wunder, dass mittlerweile ein beträchtlicher Umsatzanteil "virtuell" abgewickelt wird. Stationär präsente Teileanbieter müssen dennoch nicht um ihre Zukunft fürchten.

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In den Jahren 2012 und 2013 nahm VREI in Zusammenarbeit mit einem Marktforschungsunternehmen erstmals den Teilehandel im Internet unter die Lupe. Schon damals war absehbar, dass sich das Online-Geschäft vom Nischenprogramm für Bastler und "Pfuscher" zu einem respektablen Vertriebskanal entwickeln wird. Mittlerweile betrage der Umsatzanteil der virtuellen Händler bis zu 12 Prozent, berichtet Thomas Fischer, Vorstand des 54 Teilehersteller und Zulieferer vertretenden "Verbands Freier Ersatzteilemarkt"(VREI):"Der Online-Handel ist für viele Unternehmen in der Teiledistributionskette ein relevanter Faktor für strategische Entscheidungen geworden." Für die jüngste Studie wurden im Auftrag des VREI die Märkte in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und Polen untersucht. "Für Österreich ist tendenziell von einer ähnlichen Entwicklung auszugehen", so Fischer.

Autoteile von Amazon

Wer Autoteile im Internet erwirbt, tut dies nicht nur mehr oder minder bei bekannten Spezialfirmen. In den beinahe 70 untersuchten Produktgruppen ist jeweils eBay Motors der wichtigste Anbieter. Allerdings dürfte die Bedeutung des Marktplatzes sinken, während Unternehmen wie Amazon und Daparto Marktanteile gewinnen. "Mit einem geschätzten Umsatzvolumen von 80 bis 120 Millionen Euro bei Kfz-Ersatzteilen liegt Amazon in Deutschland mittlerweile auf Augenhöhe mit großen Händlern wie A.T.U und kfzteile24", berichten die Studienautoren.

"Talsohle" beim Preisverfall

Einen wesentlichen Grund dafür, dass sich neben den anfangs dominierenden Privatkäufern immer mehr professionelle Kunden für den Teilekauf im Internet entscheiden würden, sieht der VREI in den üblicherweise niedrigeren Preisen. Gegenüber der Erstuntersuchung vor 3 Jahren sei die durchschnittliche Preisdifferenz auf nunmehr 21 Prozent gestiegen. Allerdings dürfte damit die Talsohle erreicht sein: "Vor dem Hintergrund der Marktkonsolidierung und der stärkeren Verschmelzung von Offline-und Onlinewelt erscheint ein weiterer Preisverfall fragwürdig", heißt es in der Studie.

Nachlassende Wachstumsdynamik

Dass der Internetvertrieb den klassischen Teilehandel eines Tagesüberflüssig machen wird, ist laut den Studienautoren unterdessen nicht zu erwarten. Zwar seien die jährlichen Wachstumsraten der Online-Anbieter im Zeitraum von 2012 bis 2015 in fast allen untersuchten Ländern noch im zweistelligen Bereich gelegen, doch ließen die neuesten Zahlen eine "Verlangsamung der Wachstumsdynamik" erkennen.

Bis 2018 werde das durchschnittliche Wachstum unter die Zehn-Prozent-Schwelle sinken, was auf einen "tendenziellen Sättigungsverlauf" hindeute. Ausschlaggebend sei nicht zuletzt die weiter zunehmende technische Komplexität der Fahrzeuge: Offensichtlich kann selbst der professionellste Webshop nicht die Fachberatung, die Rundumdienstleistung und die ausgeklügelte Logistik, mit der vor Ort präsente Teilehandelsorganisationen punkten, ersetzen.

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