Mit vereinten Kräften

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Mit vereinten Kräften

Dr. Felix Clary und Aldringen

Standards, Garantievergütung, Margengestaltung: Für all diese Punkte fühlt sich der Arbeitskreis der Automobilimporteure nicht zuständig. Umso wichtiger sind schlagkräftige Händlerverbände, die innerhalb der jeweiligen Markenorganisation Verbesserungen erzielen können.

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Im Neuwagenvertrieb fahren Markenhändler Verluste von 2,8 Prozent ein, bei Garantiearbeiten werden ihnen nur drei Viertel des Kundenstundensatzes vergütet: Diese markenübergreifenden Durchschnittswerte stehen fest, seit vor einem drei viertel Jahr zwei Studien der KMU Forschung veröffentlicht wurden. Gebessert hat sich seither -gar nichts.

Falsch verbunden?

Dies liegt nicht etwa daran, dass die Automobilimporteure die Studienergebnisse prinzipiell in Zweifel ziehen. Vielmehr fühlt sich ihr Arbeitskreis für derartige Themen nicht zuständig: Standards und Richtlinien würden "ausschließlich im Verantwortungsbereich des jeweiligen Herstellers/Importeurs liegen", heißt es in einem Schreiben von Dr. Felix Clary und Aldringen, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises, und Geschäftsführer Dr. Christian Pesau: "Dies ergibt sich auch aus der Tatsache, dass die vertragliche Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Händler als Wettbewerbsinstrument gesehen wird."

"Branchenbezogene Rahmenbedingungen"

Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels, will diese Replik auf seine vielfachen Vorstöße nicht gelten lassen: "Das würde im Klartext ja bedeuten, dass 60 bis 70 Prozent der im Händleralltag relevanten Themen aus den Gesprächen mit dem Importeursarbeitskreis auszublenden sind." Die Zusammenarbeit würde sich "lediglich auf allfällige politische, kraftfahrrechtliche, mediale, steuerliche und strategische Belange reduzieren".

Schirak fordert dagegen zumindest "branchenbezogene Rahmenbedingungen". Als Beispiel nennt er den gefährdeten Mehrmarkenvertrieb: "Ein Lösungsansatz wäre das festgeschriebene Recht auf einen Zwei-oder Mehrmarkenbetrieb, sofern die wirtschaftliche Notwendigkeit für den Weiterbestand des Unternehmens nachgewiesen werden kann." Auch bei den Standards sollte der Arbeitskreis grundlegende Regeln vorgeben, schlägt Schirak vor: "Sämtliche einseitig vorgegebenen Standards haben auf die Betriebsgröße, die Regionalität und die möglichen Stückzahlen im Vertragsgebiet Rücksicht zu nehmen." Diese Grundsätze im Detail auszuarbeiten, sollte dann Aufgabe der jeweiligen Händlerverbände sein.

Neue Vereine vor Gründung

Stichwort Händlerverbände: Schon jetzt repräsentieren die 11 im Verband Österreichischer Kfz-Betriebe (VÖK) zusammengeschlossenen Klubs 83 Prozent des Neuwagenvolumens. Bis Jänner könnten 4 weitere Verbände hinzukommen, denn auch bei Honda, Hyundai, Kia und Suzuki gibt es Interesse an einer organisierten Vertretung. "Wenn sich tatsächlich ausreichend viele Betriebe finden, stehen wir bei der Vereinsgründung gerne mit Rat und Tat zur Seite" kündigt VÖK-Obmann Ing. Mag. Johann Jobst an.

Nicht alle betroffenen Importeure sind von der Aussicht auf einen Händlerverein angetan. Ihr Arbeitskreis sieht das offensichtlich entspannter: Markenverbände könnten "für die Partnerschaft zwischen Importeuren und Händlern wertvolle Dienste für beide Seiten leisten", hieß es nach einer Sitzung im vergangenen Februar. Jetzt muss die Importeursseite den Wahrheitsbeweis antreten.

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