Was täten wir ohne sie?

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Anfangs eher belächelt, hat sich die Vienna Autoshow mittlerweile zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor und Branchentreffpunkt entwickelt - auch wenn so mancher Importeur hinter vorgehaltener Hand noch immer über die hohen Kosten jammert.

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Es soll ja noch immer (einige wenige) Journalisten-Kollegen geben, die die Vienna Autoshow boykottieren: Aus Tradition, weil sie es immer so gemacht haben und weil sie in den Hallen beim Wiener Prater kein Fahrzeug sehen, das sie nicht ohnehin schon zuvor auf anderen Autosalons (also z. B. auf der IAA in Frankfurt) betrachtet oder gar schon Probe gefahren haben. Das mag teilweise stimmen: Doch als Branchentreff ist die VAS ebenso unverzichtbar wie - noch wichtiger - als Stimmungsbarometer für die wirtschaftliche Lage in diesem Land.

Fast 150.000 Besucher kamen

Natürlich werden nicht alle 148.759 Besucher, die zwischen 14. und 17. Jänner die Autoshow besuchten, ein neues Fahrzeug kaufen. Doch das ungebrochene Interesse bei der mittlerweile 10. Auflage zeigt, dass die Veranstaltung auf dem richtigen Weg ist. Die Stände werden immer professioneller und langsam bekommen einige Hersteller Probleme, wie sie die immer größer werdende Fülle an Modellen auf der ihnen zustehenden Fläche unterbringen können.

Denn schließlich hat die Messe ja vor allem einen Zweck: Neben den allerneuesten Modellen, die (zum Teil) noch gar nicht in den Schauräumen stehen, auch jene Fahrzeuge zu zeigen, die ein durchschnittlicher Händler aus Platzmangel gar nicht immer vorrätig hat. So wird -durchaus erfolgreich - "Lust aufs Auto" gemacht. Ein Großteil der Importeure und Händler, mit denen wir auf (und auch nach) der Messe sprachen, war jedenfalls zufrieden mit der Stimmung auf Österreichs bei Weitem größter Autoschau.

Dies zeigte sich auch daran, dass bis auf Volvo (wo ein Konzernbeschluss aus Göteborg nur die Beschickung des Genfer Salons erlaubt) sämtliche Hersteller in Wien vertreten waren. 42 waren es an der Zahl und mit den vom Veranstalter genannten 400 Fahrzeugen (wir haben, ehrlich gesagt, nicht nachgezählt) wurde auch diesbezüglich genug geboten.

In den Hallen wird es immer enger

Klar ist, dass es - wenn der Trend so weitergeht - immer enger wird (denn Infiniti und Lotus mussten heuer schon "auf den Gang" ausweichen): Und das, obwohl einige Aussteller von früher (Chevrolet, Saab, Daihatsu) ohnedies längst verblichen sind. Das in früheren Jahren notwendige Auffüllen freier Plätze (etwa durch die Vorführung der Arbeit von Kfz-Technikern oder die Präsentation von Oldtimern) ist längst nicht mehr notwendig.

Dr. Christian Pesau, nimmermüder Geschäftsführer des Verbandes der österreichischen Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung, zitierte nach der Messe eine Umfrage: Demnach deklarierten sich 53,6 Prozent der Befragten als Stammbesucher. Und 38,1 Prozent der Besucher planen in nächster Zeit den Kauf eines Autos;von dieser Gruppe reflektieren 67,8 Prozent auf einen Neuwagen.

Unterschiedlich hohes Interesse für die einzelnen Marken

Interessant ist auch, welche Hersteller bei den Besuchern die meiste Aufmerksamkeit hervorriefen, wobei natürlich Mehrfachnennungen möglich waren: Volkswagen war mit 28,0 Prozent trotz (oder wegen?) der Abgasproblematik die meist genannte Marke, dicht gefolgt von BMW (27,9) und Audi (26 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgten Mercedes (14,7), Ford (12,1), Mazda (9,1) und Tesla (7,7 Prozent). Für jeweils 7,1 Prozent waren Opel, Porsche, Skoda und Renault interessant; Toyota wurde von 6,3 Prozent genannt, Alfa und Hyundai gefielen jeweils 5,1 Prozent der Besucher. Dann folgten Peugeot (4,8), Nissan (4,6), Kia (4,5), Fiat (4,3) und Mini (4,2 Prozent). Auf den weiteren Plätzen rangierten Citroën(3,4), Lamborghini (3,3) und Honda (2,9 Prozent).

Massive Verzögerungen bei der An- und Abreise

Bei allem Jubel sollte man aber nicht vergessen, dass die Teilnahme an der Messe vor allem für kleine und mittlere Importeure einen beträchtlichen finanziellen Aderlass bedeutet, der anderswo wieder aufgefangen werden muss.

Und natürlich sollte man vonseiten der Veranstalter auch die Verkehrsprobleme nicht negieren: Es darf nicht passieren, dass man bei der Anfahrt zur Messe eine Stunde lang vom Handelskai ins nur wenige hundert Meter entfernte Parkhaus benötigt. Da sind dringende Gespräche zwischen Messe und Stadtverwaltung notwendig. Und auch das abendliche Verlassen der Parkgarage (für deren Benützung man ja durchaus ordentlich bezahlt hat) muss schneller erfolgen. Gerade zu einer Autoshow kommen viele ja schließlich mit dem eigenen Fahrzeug.

Verärgert über die Verzögerungen bei der Anreise und Abfahrt waren vor allem auch viele Fachbesucher und jene Händler, die von ihren Importeuren zu diversen Veranstaltungen und Präsentationen auf der Messe geladen waren.

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