308 Fußballfelder

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VW errichtet im polnischen Poznan derzeit im Eiltempo ein 220 Hektar großes Crafter-Werk. Um keine Zeit zu verlieren, werden bereits jetzt die Produktionsanlagen gebaut - obwohl noch keine einzige Halle steht. Ein Baustellen-Besuch.

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Vor einem Jahr sagten sich hier noch Fuchs und Hase gute Nacht. Heute begrüßen sich auf der Baustelle des zukünftigen Crafter-Werks im polnischen Wrzesnia täglich mehr als 2.000 Bauarbeiter. "Könnten wir 200 Tage zurückreisen, dann würden wir jetzt auf einer sumpfig-grünen Wiese stehen", sagt Cezary Tadej, der nach der Fertigstellung den Job des Montageleiters imWerk übernehmen wird. "Das Tempo beim Bauen", holt Tadej zu einer Erklärung aus, "ist extrem hoch." Augenscheinlich, denn schließlich fiel erst im März 2014 die Entscheidung, um 800 Millionen Euro in Poznan ein weiteres Werk zu errichten.

Kran-Ballett und Lkw-Samba

"Seit November wird gebaut, der Boden entwässert, befestigt und pilotiert", erzählt Tadej, als wir Anfang Februar auf dem braun-frostigen Gelände stehen, aus dem bereits unzählige kranhohe Hallenpfeiler in den Himmel ragen. Und den typischen Häuserlbauer, dessen eigener Bauplatz durch die Größe des 220 Hektar großen Areals zu einemSandkisterl degradiert wird, beschleicht das Gefühl, die Baustelle würde stündlich ihr Gesicht verändern. Kein Wunder, karren täglich doch mehr als 500 Lastwagen Material auf die Baustelle und die angelieferten Rohstoffe und Maschinen werden innerhalb kürzester Zeit von einem der über 50 kirchturmhohen Kräne an ihren Einsatzorten verfrachtet. Dabei wäre die Zahl der Lkws noch höher, wenn nicht drei eigene Betonmischanlagen vor Ort unaufhörlich Nachschub produzieren würden.

"Bisher haben wir zirka 60.000 Kubikmeter Beton verarbeitet", sagt der Montageleiter. Und weil die Masse in Pfeiler gegossen der Baustelle zusehends Struktur verleiht, kann man sich ausmalen, wo in wenigen Monaten die 92.000 m 2 große Halle für den Karosseriebau, das 107.000 m 2 große Gebäude für die Fahrzeugmontage und die 98.000 m 2 große Lackiererei stehen werden.

Verschobene Dimensionen

Auf einer Baustelle, die insgesamt so groß wie 308 Fußballfelder ist, werden die Dimensionen aber ohnehin verschoben. Und auch der Zeitfaktor ist nur schwer zu erfassen -selbst wenn Tadej leidenschaftlich versucht, das einem klarzumachen. Fix sei nämlich, dass "schon ab der 2. Jahreshälfte 2016 hier mehr als 3.000 Mitarbeiter zirka 50VW Crafter-Derivate produzieren werden". Wobei der Standort "eine Produktionskapazität von mehr als 100.000 Fahrzeugen pro Jahr" erreichen wird. Die Zeit drängt, deshalb "werden schon jetzt parallel zu den ersten Hallen, die im April fertig gestellt werden, die Montage-und Roboteranlagen für dieFahrzeugfertigung produziert werden".

10.000 Mitarbeiter, 44.000 Einwohner

Laufen die Bänder im Crafter-Werk auf Hochtouren, wird die Volkswagen Poznan GmbH in ihren vier Standorten in der Region insgesamt knapp 10.000 Mitarbeiter beschäftigen. In einer Gegend, in der knapp 44.000 Menschen leben, wird VW mit der Produktion von VW Caddy, Multivan, Crafter&Co damit endgültig das wirtschaftliche Rückgrat bilden. Und wer weiß: Vielleicht wird das Crafter-Werk in einigen Jahren erweitert: "Genug grüne Wiese wäre rundherum nach wie vor vorhanden", sagt Tadej.

Volkswagen Poznan

Die VW Volkswagen Poznan GmbH ist der größte Arbeitgeber in der Region und fertigt in Poznan aktuell an drei Standorten Komponenten und Nutzfahrzeuge (VW Caddy, T5 Transporter): In Poznan-Antoninek befinden sich der Karosseriebau, die Lackiererei und die Montage-Abteilung. In Stadtbezirk Wilda steht eine Gießerei und in Swarzedz bei Poznan werden Karosserieteile und Cockpits montiert. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 22.014 T5 und 148.861 Caddy hergestellt. Derzeit werden zirka 6.960 Personen beschäftigt. Die Entfernung zu Warschau und Berlin beträgt jeweils rund 300 Kilometer.

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