Flexiblere Arbeitszeiten
Österreich drohe an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, wenn die Regierung nicht flexiblere Arbeitszeiten einführe, warnt Michael Lewald, Chef des Motoren-und Getriebewerks von Opel in Wien-Aspern.
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So lief auch 2014 das Geschäft auf dem Niveau von 2013: Das sei gut, da man die Nachfrageschwankungen im Zuge der Wirtschaftskrise endgültig hinter sich gelassen habe. Zwar geht noch immer die überwiegende Zahl der Motoren in ein europäisches Werk, doch immer mehr Länder (auch China, Indien oder Südafrika) greifen auf Motoren und/oder Getriebe aus Österreich zurück. Bis zu 6 Wochen dauert es, bis die wertvolle Fracht um den halben Globus gebracht ist. Ab 2015 wird auch die Nachfrage aus den USA stärker, da man dort auf eine neue Motorengeneration umstellt. Erfreuliche Nachrichten also für Wien.
"Die Regelung ist nicht mehr zeitgemäß"
Ein wichtiges Anliegen für Lewald ist aber vor allem das Thema Arbeitszeit: "Wenn es um zeitkritische Themen geht, wie zum Beispiel den Umbau unserer 6-Gang-Getriebefertigung, muss das in 3 Wochen Werksferien und 3 weiteren Wochen erledigt werden. Da ist es notwendig, länger zu bleiben. 80 Prozent der Leute würden das tun, aber das Gesetz verbietet es, länger zu bleiben." Dabei sei dies in der Industriewelt absolut notwendig, analysiert Lewald und er hat auch gleich einen Vorschlag für Regierung und Sozialpartner parat: "Man müsste den Zeitrahmen aufweiten: Derzeit rechnet man in 1 Tag oder 1 Woche, wo man maximal 10 bzw. 50 Stunden arbeiten darf. Aber man sollte von 1 Monat oder von 3 Monaten sprechen. Die derzeitige Regelung ist nicht mehr zeitgemäß."
Wie in Deutschland
Es gebe mit anderen Betroffenen -etwa Bosch oder Miba - eine Arbeitsgruppe, man habe auch schon mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer gesprochen -jedoch ohne konkretes Ergebnis. "Aber wichtig ist, dass das Thema am Tisch ist."
Ein Vorbild sei Deutschland: "Das enge Korsett, das es inÖsterreich gibt, hat man in Deutschland schon vor Jahren aufgeweicht."