Potenzial oder Gefahr?

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Potenzial oder Gefahr?

Elektro-und Hybridfahrzeuge werden von der Branche noch nicht ernst genommen. Doch was passiert, wenn plötzlich ein beschädigtes Modell in der Werkstätte steht?

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Da gibt "s doch kaum welche." -"Das ist eh kein Problem." -"Damit beschäftige ich mich, wenn es so weit ist." Das sind die Antworten der Karosseriebetriebe auf die Frage, wie es denn mit der Vorbereitung auf Elektro-und Hybrid-Fahrzeuge aussieht. Jetzt kann man unterschiedlicher Meinung über Berechtigung, Erfolgs-und Entwicklungschancen der Elektro-Mobilität sein, aber die Fahrzeuge sind am Markt präsent. Markenbetriebe werden vom Hersteller geschult, freie Werkstätten und Lackierbetrieb haben oft noch Defizite. Und es gibt mehr elektrifizierte Modelle, als viele glauben. Und diese Autos haben Unfälle. AVL DiTest, heimischer Spezialist der Fahrzeugdiagnose,beschäftigt sich schon länger mit dem Thema. Geschäftsführer Gerald Lackner: "Wenn ein stark beschädigtes Fahrzeug mit Hochvolt-Elektronik in die Werkstätte kommt, würde ich es ohne entsprechendes Equipment und ohne Fachwissen nicht angreifen."

Dabei ist der Einsatz der Elektrik heute sehr vielfältig: Start-Stopp-Funktion, SuperCaps (UltraCaps), integrierte Starter zur Bremsenergie-Rückgewinnung und Beschleunigungsboost, Vollhybrid mit Batterien von 100 bis 1000 Volt, Elektroantrieb mit Range Extender. Bei Spannungen über 60 Volt DC bzw. 30 Volt AC spricht man beim Automobil von Hochvolt. Beim Hybridfahrzeug sind folgende Komponenten als Hochvolt eingestuft: Elektromotor, Hochvolt-Elektronik, Hochvolt-Batterie sowie die Hochvolt-Kabelstränge, die in Orange ausgeführt sein müssen. Mag. Gerhard Illek, AVL DiTest, bringt es auf den Punkt: "Gefährlich ist die falsche Handhabung, das Zerlegen ohne Wissen." Das Problem beginnt bereits bei Unfall oder Panne, wo die Ersthelfer bereits geschult sein müssen, damit es nicht zu gefährlichen Situation kommt. Vorsicht sollte beim Abschleppen walten: Elektroautos produzieren über die Antriebsachse im Rollen Strom.

Immer Isolationshandschuhe tragen

Wichtig ist, Isolationshandschuhe zu tragen, bis die Spannungsfreiheit gewährleistet ist. Bei der Annahme im Betrieb bzw. der Reparatur ist das Zusammenspiel der einzelnen Systeme entscheidend: Hochvolt-Sicherheitsmessung, Informationssystem, Messtechnik und Diagnose. Vor Beginn der Arbeiten muss IMMER Spannungsfreiheit hergestellt werden: Bis zum Nachweis der Spannungsfreiheit gilt das System als unter Spannung stehend. Vielfachmessgeräte haben an energiereichen Anlagenteilen übrigens zu hohem Unfallgeschehen geführt. Deshalb sind sie nicht geeignet. (RED)

Sind Sie sicher, dass es kein alternativer Antrieb ist?

Nicht nur Elektrofahrzeuge sind mit besonderer Vorsicht zu bearbeiten, alle alternativen Antriebe haben Besonderheiten. Zuerst gilt es herauszufinden, ob und um welchen alternativen Antrieb es sich handelt:

Austretende Betriebsstoffe (Geräusch, Geruch,

Unterboden, Motor-und Kofferraum erkunden

Tankdeckelöffnen (alternative Betankungs-oder Ladesysteme)

Oberfläche absuchen (Überdruckventile, Beschriftungen, Auspuff)

Folgende Regeln sind zu beachten:

HV-Schutzkleidung benutzen

Freischalten (nach Herstellervorgaben)

Gegen Wiedereinschalten sichern

Zustand an allen HV-Komponenten mit geeignetem Prüfmittel feststellen und dokumentieren

(Erden und kurzschließen)

Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

Vor Wiedereinschaltung Isolationsmessung durchführen

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