Man muss seine Leistungen darstellen

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Dr. Robert Gmeiner,Österreich-Verkaufsleiter Consumer Products für Bridgestone und Firestone, erzählt im A&W-Gespräch über neue Produkte, Internet und die Strukturänderungen im Reifenhandel.

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AUTO&Wirtschaft: Wie ist das Frühjahrsgeschäft gelaufen?

Gmeiner: Wir sind nicht enthusiastisch, aber zufrieden, der Sommer-Sell-in ist 15 bis 16 Prozent gestiegen, wir sind leicht besser als der Markt. Die vergangenen beiden Jahre waren schwierig, es wird heuer ein ganz normales Jahr, kein Hype. Die Lager sind leer, und so können sich die Händler mit Ware eindecken. Gleichzeitig herrscht aber eine gewisse Vorsicht, auch wirklich bedarfsgerecht einzulagern.

Mit dem Firestone Destination haben Sie kürzlich einen komplett neuen Reifen vorgestellt, wie ist dieser positioniert?

Wir sind traditionell sehr stark im 4x4-Bereich, mit dem Firestone Destination haben wir ein wichtiges Angebot im Mittelpreissegment, speziell für kleine und mittlere SUVs, für qualitätsbewusste und gleichzeitig preisorientierte Käufer. Der Destination HP erzielt bis zu 35 Prozent mehr Laufleistung ohne Einbußen bei der Sicherheit. Damit haben wir den Markt gut abgedeckt. Wir sind voll lieferfähig und der Reifen wird gut angenommen.

Das Internet wird immer wichtiger, wie soll der Reifenhändler reagieren?

Aktiv und positiv.Über 50 Prozent der Käufer recherchieren im Internet, nicht nur den Preis. Zum Teil werden Erfahrungen und Bewertungen in diversen Foren ausgetauscht, und das ist für ein Produkt wie den Reifen sehr gut, weil das Bewusstsein steigt. Natürlich werden auch die Preise verglichen, da muss der Händler aktiv reagieren und seine Leistungen darstellen. Der Kunde möchte individuell behandelt und fachkompetent beraten werden. Für entsprechende Leistungen ist der Kunde auch bereit, etwas mehr zu zahlen.

Wie kann sich der Reifenhandel abheben?

Wir müssen ganz selbstbewusst unsere Leistungen darstellen, das gilt für den Händler genauso wie für uns als Industrie. Man muss sich überlegen, was will der Privatkunde, wie kann ich dem Fuhrpark-Verantwortlichen die Arbeit erleichtert: Hol-und Bring-Service, Reifenwechsel vor Ort, Zustandsberichtund Kostenvoranschlag schon vor dem Reifenwechsel, nach der Kontrolle im Reifenhotel. Das führt weg vom Einzelpreis des Reifens hin zum Angebot eines kompletten Servicepreises.

Wie werden sich die Strukturen verändern?

Die Plattformen verändern einiges. Für größere Regionalhändler wird es schwieriger, weil die kleinen Werkstätten übers Internet kaufen. Aber ein gewisser regionaler Großhandel wird bleiben, nämlich der qualitative. Das Reifengeschäft im Autohaus wächst, weil es für die Kundenbindung sehr wichtig ist. Der Schwerpunkt im Autohaus liegt aber nicht im Reifengeschäft, schon gar nicht in der Logistik. Hier kann der Großhändler mit Service punkten: Mit Lieferung just in time und am besten mit fixfertigen Rädern.

Bridgestone ist der größte Reifenhersteller der Welt, beim Image gibt es noch Aufholbedarf?

Wir machen Marketing, um mehr Bewusstsein beim Endverbraucher zu schaffen, so sind wir im Skiweltcup mit Sponsoring aktiv. Aufmerksamkeitsstarke Mediaaktivitäten unterstützen unsere Abverkaufsmaßnahmen. Mit unserer Winterprofi-Testaktion wollen wir Feedback von den Kunden haben. Der Kunde erhält eine Prepaid-Mastercard mit 50 Euro. Das hilft dem Händler bei der Preisdiskussion. Die Mastercard erhält er erst, wenn er uns eine Rückmeldung zum neuenReifen gegeben hat. Über unseren Außendienst unterstützen wir die Betriebe mit Beratung und Schulung vor Ort. Und wir stellen laufend neue Reifen vor, um zu dokumentieren, dass wir Top-Produkte haben

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