"Alles schaffen, was man will"

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Powerfrau aus der Schweiz: Edith Widmer ist Leiterin Entwicklung bei Stieger Software und Mitglied der Geschäftsleitung. Sie erklärt, warum aus ihrer Sicht für Frau oder Mann dieselben Möglichkeiten bestehen.

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AUTO&Wirtschaft: Erzählen Sie uns bitte von Ihren Aufgaben bei Stieger Software.

Edith Widmer: Meine Arbeit als Leiterin Entwicklung betrifft die Abklärung und Eruierung neuer Anforderungen rund um die Stieger-Software. Unsere Software deckt alle administrativen Bereiche ab, die den Autohäusern und Werkstätten die tägliche Arbeit erleichtern: von Planungsinstrumenten über die Rechnungserstellung und Lagerbewirtschaftung bis zur Abwicklung von Garantiefällen und die Buchhaltung. Hier bieten wir über 700 verschiedene Markenschnittstellen. Ich kläre mit den Importeuren die Bedürfnisse und Ansprüche für neue Anforderungen an unsere Produkte. Dann geht es darum, diese Pflichtenhefte in unsere Software einzubinden und herauszufinden, wie sie sich überhaupt implementieren lassen. Ich begleite unsere Entwickler dann auch bei der Umsetzung. Danach betreue ich die "Pilot-Betriebe", wo sich teilweise noch Verbesserungen finden, durch die sich die Lösung optimieren lässt. Schließlich schule und betreue ich auch unser Support-Team.

Wie war Ihr Werdegang?

Ursprünglich habe ich eine kaufmännische Lehre absolviert. Als das Thema IT aufkam, hat es mich "gepackt": Das Administrative in Verbindung mit der IT, dem Logischen, Technischen, für das ich mich schon immer interessiert habe, hat mich sehr gereizt. Ich arbeitete zuerst im Operating, dann in der Programmierung und der Analyse, bevor ich 1995 zu Stieger Software in die Projektleitung von IT-Projekten kam. Seit 1998 bin ich bei Stieger Software in der Geschäftsleitung. Vor ein paar Jahren habe ich an der Universität St. Gallen das Diplom für Führungskräfte in Kleinund Mittelunternehmen absolviert.

Was macht den Reiz Ihrer Aufgabe aus?

Mir gefallen das Metier Auto, Administrativlösungen, die Planung und das Technische. Das ist ein sehr umfangreicher Bereich, der nie stillsteht. Das Schönste ist es aber, wenn Kunden uns das Feedback geben, dass ihnen unsere Lösungen das Leben und Arbeiten erleichtern.

Arbeiten viele Frauen bei Stieger?

Ja, durchaus. Zum Beispiel unser Entwicklungs-Team in Bratislava wird von einer langjährigen Mitarbeiterin geleitet. Auch in der Schweiz beschäftigen wir eine Anzahl an Frauen, zum Beispiel in der Projektleitung, Installation, Parametrisierung sowie der Schulung bei Kunden - ebenfalls technisch orientierte Bereiche . Bei uns spielt es keine Rolle, ob wir eine Frau oder einen Mannbeschäftigen. Es geht uns darum, dass die Person einen guten Job macht.

Bedeutet das, dass auch Sie nie Schwierigkeiten in der Autobranche aufgrund Ihres Geschlechts hatten?

In meiner ganzen Laufbahn nicht. Egal, ob im kaufmännischen Bereich, in der IT-oder Autobranche.

Sie hatten auch keine Hemmungen, in diese Branche zu kommen?

Nein, gar nicht. Mich hat das Beschäftigungsfeld interessiert und was einem wirklich Spaß macht und wozu man Fähigkeiten hat, das sollte man auch tun.

Müsste man versuchen, die Anzahl Frauen in der Branche, wie auch immer, zu erhöhen?

Ich finde das extrem gefährlich und bin kein Fan von sogenannten Frauenquoten. Das kann einen Bumerangeffekt bewirken, der auch den Frauen nichts nützt. Eine Person muss ihre Leistung bringen können und der Arbeitgeber soll entsprechend offen für Frau oder Mann sein. Was ist schon ein "typischer" Frauenoder Männerberuf? Man kann alles schaffen, was man sich zum Ziel setzt.

Welche Beziehung haben Sie persönlich zum Auto?

Ich habe Spaß und Freude am Auto. Wenn ich dies noch mit schönem Wetter und offenem Fahren genießen kann, wunderbar!

Gibt es für Sie ein typisches Frauenauto?

Ja, der Jaguar F-Type (lacht). Für mich gibt es keine typischen Männer-oder Frauenautos. Das kommt doch auf das Bedürfnis der entsprechenden Person an! Es gibt genauso Männer wie Frauen, die lieber kleine, große oder sportliche Autos fahren. Die Palette- bei den Autos wie bei den Menschen - ist so vielfältig, dass es nicht sein kann, dass man Frauen oder Männer in eine Sparte zwängt.

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