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Kfz-Steuern: Hat Sie derÄrger der Kunden getroffen?

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Mit 1. März wurde die motorbezogene Versicherungssteuer zum Teil empfindlich angehoben. Die österreichischen Versicherungsunternehmen müssen diese Steuer, die zur Budgetsanierung verwendet wird, von ihren Kunden kassieren. Eine undankbare Rolle, denn der Zorn der Autofahrer trifft zuweilen jene, die dasGeld "eintreiben" müssen. Wir fragten bei den Versicherungsgesellschaften nach, wie die Kunden auf die zusätzliche finanzielle Belastung für die Autofahrer reagierten und ob die Steuererhöhung Probleme mit sich brachte.

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"Inkassanten" sind bekannt

"Aus unserer Sicht hat die Mehrzahl der Kunden die Steuererhöhung ohne großen Widerstand zur Kenntnis genommen. Den meisten ist auch sehr klar, wer für diese ,Prämienerhöhung" verantwortlich ist. Ein paar wenige haben sich bei uns direkt erkundigt", sagt Direktor Mag. Klaus Himmelreich, Vorstand Vorarlberger Landesversicherung. Aus diesem Grund würdendie Kunden auch genau wissen, wer der "Inkassant" sei. Es habe auch keine Schwierigkeiten bei der Umstellung der EDV gegeben. "Dennoch war die Umstellung unserer EDV sehr wohl mit hohem Aufwand verbunden. Wir konnten aber alles vor der erforderlichen Frist fertigstellen."

Kein Körberlgeld für Versicherung

"Viele Kunden waren uninformiert und haben erst durch unser Anschreiben von der Steuererhöhung erfahren. Es gab unzählige Anrufe und Rückfragen. Manche glaubten, es handle sich bei der Erhöhung um ein, Körberlgeld" für die Versicherung", sagt Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta Österreich Versicherungs-AG. Die kurzfristige Beschlussfassung habe dazu geführt, dass viele Kunden kurz nach ihrer regulären Vorschreibung eine Nachzahlung bekommen hätten. "Manche glaubten, dass uns ein Fehler unterlaufen sei. Viele mokierten sich darüber, dass für teilweise sehr kleine Beträge Zahlscheine versandt wurden. Inzwischen ist aber das Gröbste überstanden und die Umstellung abgewickelt."

Kein Erklärungsbedarf

Von geringen Problemen bei der neuerlichen Kfz-Steuererhöhung berichtet Diego Reichstamm, Landesdirektor Uniqa Tirol: "Es gab keinen erhöhten Erklärungsbedarf gegenüber Kunden oder vermehrte Anfragen von Kundenseite. Wir führen dies auch darauf zurück, dass über das Thema laufend und detailliert in den Medien berichtet wurde." Auch der Ärger derKunden habe sich in Grenzen gehalten: "Diese wissen sehr gut, dass dieses Geld nicht beim Versicherer bleibt und die Anhebung eine Entscheidung der Politik war. Auch die Umstellung lief problemlos. Wir haben unsere Kunden über die Nachverrechnung im Mai informiert. Die Frist mit 1. Juli ist für uns kein Problem -es ist alles auf Schiene."

Kunden aufklären

"Eine Steuererhöhung sorgt immer für Missmut -ganz besonders aber, wenn damit das Autofahren teurer wird. Die Menschen haben den Eindruck, dass hier ohnehin genug Abgaben anfallen, von Benzin und Diesel über die NoVA bis hin zur Autobahnvignette", sagt Mag. Gerhard Schöffmann, Vorstandsdirektor der Kärntner Landesversicherung. "Deshalb ist es für uns besonders wichtig, unseren Kunden zu erklären, dass die tatsächliche Versicherungsprämie nur zwischen 20 und 40 Prozent der Zahlung ausmacht. So wird klar, dass wir nicht der Verursacher der Mehrkosten sind und sich der Ärger nicht gegen uns richtet. Die Umstellung auf die neuen Steuersätze war für uns kein Problem, da wir schnell reagieren können."

Nur für die Staatskasse

"Der Staat macht es sich leicht und lässt die unpopuläre motorbezogene Steuer von den Versicherungen einheben", meint Olaf Helfer, Vertriebsleiter vom Kfz-Versicherungsvermittler carplus, Bad Ischl. "Damit nicht genug, nennt er sie auch noch Versicherungssteuer." In Wahrheit habe die Steuer mit einer Versicherung nichts zu tun. "Zu 100 Prozent geht die motorbezogene Versicherungssteuer nämlich an den Fiskus -zur Stopfung von Budgetlöchern." Die echte Versicherungsprämie mache vielfach nur einen Bruchteil der "Prämien"-Vorschreibung aus, so Helfer. "Weil das viele nicht wissen, sollte zumindest der Name geändert werden: motorbezogene Kfz-Steuer - ohne Versicherung."

Umstellung verlief reibungslos

"Wir als Haftpflichtversicherer sind gesetzlich verpflichtet, die erhöhte Steuer von unseren Kunden einzuheben und an den Staat weiterzugeben. Dies gilt sowohl für neue als auch für bestehende Versicherungsverträge", sagt Mag. Wolfgang Neuhauser, Leiter der Landesdirektion Niederösterreich bei der Allianz Elementar Versicherungs AG. "Die Versicherungsprämie selbst ist von dieser Erhöhung nicht betroffen. Die Umstellung bei unserer IT verlief reibungslos. Wir haben unsere Kunden über die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen informiert -und über die Möglichkeit, Steuern zu sparen. Denn wer die Prämie jährlich zahlt, kann 10 Prozent Steuern sparen."

Spürbarer Druck von den Kunden

"Nach dem doch sehr kurzfristigen Beschluss der Bundesregierung zur Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer hat es natürlich immer wieder Rückfragen von Kunden gegeben", sagt Mag. Klaus Scheitegel, Vorstandsdirektor der Grazer Wechselseitigen Versicherung AG. "Uns hat seitens der Kunden ein rauer Wind entgegengeblasen, nicht zuletzt deshalb, weil bei PS-starken Fahrzeugen die Erhöhung empfindlich ausfiel." Letztendlich habe man trotz des Drucks zur raschen Umsetzung schnell reagieren können. "Auch die Kunden, die kündigen wollten, konnten überzeugt werden, dies nicht zu tun, denn die Steuer ist immer fällig."

Viele wissen nicht Bescheid

"Als Marktführer in dieser Sparte hat Generali ihre Kunden bereits Anfang März informiert und Differenzbeträge ohne jegliche Probleme nachverrechnet", sagt Otto Wurzinger, Regionaldirektor der Generali Versicherung für Wien, NÖ und Burgenland. Von der Möglichkeit einer späteren Vorschreibung wurde keinGebrauch gemacht. Ein überraschendes Ergebnis habe die Generali-Autostudie 2014 zu diesem Thema gebracht: "29 Prozent der Autolenker ist nicht bekannt, dass die Versicherungen diese Steuer an das Finanzamt weitergeben. Bei den unter 30-Jährigen ist sogar jeder zweite Autobesitzer der Meinung, dasssich die Versicherung die motorbezogene Versicherungssteuer teilweise oder zur Gänze einbehält."

Offensive Beratung

"Nachdem einerseits in den Medien und andererseits in unserem Informationsschreiben an die Kunden darauf hingewiesen wurde, dass es sich um eine gesetzliche Erhöhung handelt, wurde die Wiener Städtische weniger mit dem Vorwurf der Erhöhung konfrontiert", sagt Erich Leiß, Vorstandsdirektor Wiener Städtische Versicherung. "Im Zuge der Erhöhung verzeichneten wir einen höheren Informationsbedarf zur Berechnung der Steuer, den wir im Rahmen von Kundengesprächen und mittels des erstellten Onlinerechners abdeckten." Trotz der geringen Vorlaufzeit habe das Unternehmen die Umstellung reibungslos und planmäßig durchführen können.

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