Ruhiger Kurs trotz Gegenwind
Höhere Steuern, ein harter Preiskampf und ein bestenfalls stagnierender Gesamtmarkt prägen die Autobranche. Dennoch hält Mag. Gregor Strassl an seinen ehrgeizigen Zielen fest.
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Der "Megadenzel" in Wien-Erdberg gilt als größtes Autohaus in Kontinentaleuropa. Eigentlich, meint Mag. Gregor Strassl, müsste man aber von 6 selbstständigen Standorten sprechen. Schließlich habe man in den vergangenen Monaten separate markenspezifische Strukturen mit klaren Verantwortungslinien geschaffen: "Das jeweils verantwortliche Team muss seine Marke lieben, leben, spüren und atmen. Dann stimmt auch die Leistung beim Kunden."
"Auf gutem Weg"
Die Strukturveränderung in Erdberg ist bezeichnend für den ebenso analytischen wie konsequenten Führungsstil, den Strassl pflegt, seit er vor gut einem Jahr die Verantwortung für die 14 Einzelhandelsstandorte der Denzel-Gruppe übernommen hat. Das Ziel ist ambitioniert: "Bis 2015 wollen wir bei jeder Marke zumbesten Drittel bei der Kundenzufriedenheit gehören, stückzahlseitig jeweils die Nummer 1 oder 2 im Bundesland sein sowie insgesamt eine Umsatzrendite von 1 Prozent erreichen."
Diesbezüglich sieht sich Strassl "auf gutem Weg". Die Kundenzufriedenheitsumfragen der insgesamt 13 vertretenen Marken würden einen deutlichen Aufwärtstrend zeigen, gleiches gelte für die Verkaufszahlen und für die Rendite. Dies ist umso bemerkenswerter, als die Rahmenbedingungen denkbar schlecht sind: "Die soeben vollzogene Anhebung von NoVA, motorbezogener Versicherungssteuer und Sachbezugsverrechnung war bereits die zwölfte Erhöhung seit dem Jahr 2000", kritisiert Strassl. Bei Land Rover und BMW seien die Vorziehkäufe vor der NoVA-Änderung besonders ausgeprägt gewesen, am schlimmsten treffe es aber die luxuriöse Nischenmarke McLaren: "Auf einem McLaren sind mittlerweile rund 120.000 Euro Steuern drauf."
Alleinstellungsmerkmal bei Karosseriereparaturen
Eine immer wichtigere Rolle spielt im Konzern die Karosseriesparte DenzelCare. Diesbezüglich verfüge man "nicht nur über ein besonders großes Knowhow", sondern auch über mehr als 30 zumeist selbstständige Franchisepartner in allen Bundesländern, sagt Strassl: "Wir sind der einzige Anbieter, der gegenüber Fuhrparkkunden gewährleisten kann, dass ein beschädigtes Fahrzeug in ganz Österreich zu gleichen Standards und gleichen Preisen repariert wird."
Offensive bei Mitsubishi
Über all dem darf nicht vergessen werden, dass Strassl bei Denzel auch weiterhin die Verantwortung für die Importmarke Mitsubishi trägt. Nach einem wechselkursbedingt "alles andere als einfachen" Jahr 2013, in dem der Marktanteil bei 1,1 Prozent gelegen ist, sollen heuer mindestens 1,3 Prozent erreicht werden. "In den schlimmsten Zeiten war 1 Euro nur 96 Yen wert, davor waren es schon einmal 160 Yen und jetzt sind es wieder 140 Yen", umreißt Strassl die deutlich bessere Wettbewerbssituation. Diese hat sich bereits in spürbaren Preissenkungen niedergeschlagen: Den prestigeträchtigen Offroader Pajero gibt es nunmehr ab 29.900 Euro, das Volumenmodell ASX steht ab 23.990 Euro in den Schauräumen.