Differenz und Differenzierung

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Mit 1 Prozent Umsatzrendite kann der Handel keine Zukunft gestalten. Die Importeure hätten ihren Händlern gegenüber für die nächsten drei Jahre klar ihre Strategie zu artikulieren, erläuterte Prof. Hannes Brachat, um die Lage des Autohandels nachhaltig zu verbessern.

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Für Autohaus-Guru Hannes Brachat hat der Handel weiterhin und unbedingt seine Daseinsberechtigung, wenn auch mit differenzierten Zugangsformen. Beim jüngsten Perspektiven-Gespräch in Wien vor zahlreichen Markenhändlern betonte der Autohaus-Herausgeber die Forderung an die Importeure, dem Händlerpartner für die nächsten drei Jahre mitzuteilen, "wann welche neuen Modelle kommen, wie digitale Vertriebsstrategie aussieht und mit welchen Mitteln der Handel ausgestattet wird, um Markenerfolg gestalten zu können".

Josef Harb, steirisches Mercedes-Urgestein und Landesinnungsmeister, sieht sich im erfolgreichen Markenhandel als unentbehrliche Größe im aktuellen und künftigen Vermarktungsprozess. "Für den Markenhandel mit seiner Markenbindungskraft konnte bislang noch kein Ersatz gefunden werden", beruhigte Brachat, "auch wenn die Digitalisierung des Vertriebs die wesentliche Herausforderung 2014 ist." Peter Lorenzen, Vertriebsdirektorvon AutoScout24, sagte vor diesem Hintergrund, "dass alle Dienstleistungen, die das Internet nicht kann, vom Fachhandel umso besser erledigt werden müssen". Beispiele sind Probefahrten, der Service und vor allem auch der persönliche Kundenkontakt.

Das und alle anderen Zukunftsinvestitionen sind aber nur möglich, wenn der Handel auch ausreichend Rendite erwirtschaftet. An die Hersteller und Importeure gerichtet, appellierte Brachat deshalb: "Ihr müsst den Handel vor Ort stärken, Ihr müsst Geld in die Hand nehmen."

Verschwommene Wahrnehmung

Dass dies in vielen Fällen eine überlebenswichtige Frage ist, zeigten die aktuellen rückgängigen Zahlen zur Renditesituation im Handel. Die durchschnittliche Umsatzrendite liegt bei rund 1 Prozent. Ausnahmen , und im Auditorium saßen nur solche, belächelten bis zu 3 Prozent plus. Das Wahrnehmungsverhalten einigerMarkenhändler ist von der von ihnen repräsentierten Marken, der sonstigen finanziellen Betriebsausstattung und der Wirkung des Einzugsgebietes geprägt. Und das kann höchst unterschiedlich ausfallen. Die Differenz zwischen positiv und negativ besteht also vielfach auch in der Ehrlichkeit der Darstellungen. Jedenfalls ist die Marke für die meisten alles und daher auch die Bereitschaft zur Leidensfähigkeit. Daher ist es für den Markenhandel wichtig, alle Differenzierungsmöglichkeiten nach außen zum Kunden auszuschöpfen, denn die Markenbildung findet in allen Kanälen statt. (LUS)

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