Gemeinsam zum Erfolg

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Die technologischen Anforderungen steigen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden schwieriger: Umso wichtiger ist es für Kfz-Betriebe, ihre wirtschaftliche Basis abzusichern. Werkstattsysteme leisten dazu einen entscheidenden Beitrag.

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Die Zeiten der reparierenden Einzelkämpfer sind lange vorbei. Für professionelle Arbeiten an modernen Fahrzeugen sind technische Informationen, laufende Aus-und Weiterbildungsmaßnahmen sowie gelegentlich auch sachkundige Hilfe von einem qualifizierten Experten unabdingbar. All das versprechen die Anbieter von Werkstattkonzepten.

Für unseren regelmäßigen Marktüberblick haben wir auch heuer wieder mit den führenden Systembetreibern gesprochen. Dabei haben wir uns auf Vollkonzepte konzentriert -also jene Netzwerke, die zusätzlich zu technischen Aspekten auch gemeinsames Marketing und einen einheitlichen Außenauftritt umfassen.

Unterstützung vom weltgrößten Zulieferer

Hätten Sie gewusst, dass bereits 1923 der erste österreichische "Bosch-Dienst" eröffnet wurde? Bosch Car Service kann sich folglich mit Fug und Recht als traditionsreichstes Werkstattkonzept bezeichnen. "Damals wie heute steht für uns die Qualität der Partnerschaft im Mittelpunkt", unterstreichtKey Account Manager Andreas Stangl. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Mitgliedsbetriebe: Neben den Qualitäts-und Ausstattungsauflagen spielen Werbung und "Corporate Identity" eine große Rolle. Im Gegenzug sorgt ein modulares Unterstützungsprogramm dafür, dass die Konzeptmitgliedertechnisch und wirtschaftlich fit für die Zukunft sind. Zudem profitieren die Betriebe von einem Markennamen, der bei Privatkunden, Flottenbetreibern und Leasingfirmen gleichermaßen renommiert ist.

Aktuell umfasst Bosch Car Service 106 Mitglieder. "Mittelfristig streben wir einen Ausbau auf 110 bis 120 Standorte an", erklärt Stangl, der parallel das vor einigen Jahren von Bosch übernommene Konzept AutoCrew von 14 auf 50 Mitglieder ausbauen möchte. Standards und Leistungen bewegen sich auf vergleichbarem Niveau, der Unterschied zwischen den beiden Konzepten liegt vor allem in der Kommunikation nach außen. "Während bei Bosch Car Service die Marke im Mittelpunkt steht, werden bei AutoCrew die individuellen Stärken der jeweiligen Partner betont", sagt Stangl.

Klare Differenzierung

Birner, der Marktführer im heimischen Teilehandel, stellt seinen Werkstattkunden 3 Vollkonzepte zur Verfügung. Das als "Premiumkonzept" bezeichnete Netzwerk ad Autodienst umfasst aktuell 120 Mitglieder. 7 davon sind heuer neu hinzugekommen, mittelfristig soll es bis zu 150 Systempartner geben. Bekannt ist ad Autodienst für seine reichweitenstarken Werbemaßnahmen: "Heuer konnten wir mit dem Fokus auf das Thema "Vertrauen", unterstützt durch eine österreichweite individualisierte Plakatkampagne, bei den Kunden maximal punkten", berichtet Marketingleiter Richard Pleil. Seit einigen Jahren wird ad Autodienstvon Auto Mobil Meisterwerkstatt flankiert. Hier gab es heuer 10 Neuzugänge, mittelfristig ist ein Ausbau von 121 auf ebenfalls 150 Standorte geplant. Als "Einsteigerkonzept" bezeichnet Pleil dagegen das (auch ohne §-57a-Prüfberechtigung zugängliche) Netzwerk Auto Profi Werkstatt: Es umfasst gegenwärtig 37 Betriebe und soll in den kommenden Jahren auf 70 Mitglieder anwachsen. Die klare Differenzierung zwischen den 3 Konzepten unterscheide Birner von so manchem anderen Anbieter, betont Pleil: "Als Alleinstellungsmerkmal können wir mit Stolz behaupten, dass unsere Konzeptpartner wissen, wofür die Schilder auf ihrer Fassade eigentlich stehen." Zudem würden alle Konzeptleistungen unabhängig von Preiskonditionen oder Abnahmeverpflichtungen - von grundlegenden Mindestumsätzen abgesehen - angeboten. Außerdem steht Konzeptmitgliedern der Zugang zu der vor rund einem Jahr gestarteten "Reparaturvermittlungsplattform" www.originalteile.at offen.

Für alle Ansprüche

Auch bei Trost können die Werkstätten aus 3 Konzepten wählen: 1a Autoservice umfasst aktuell 75 Mitglieder, bei AutoAuto gibt es 23 und bei autonetto vorerst zwei Partner. Zudem unterstützt Trost als Bosch-Großhändler die bereits vorgestellten Netzwerke Bosch Car Service und AutoCrew. "Alle Werkstattkonzeptehaben eine gemeinsame Basis an technischen, organisatorischen und kommunikativen Leistungsmodulen", unterstreicht Constantin-Sorin Anghelina, Leiter Zentrales Marketing Werkstattkonzepte. Gleichermaßen gebe es "gewisse Mindeststandards" im Bezug auf Gebäude, Ausstattung, Personal und Qualifikationder Konzeptbetriebe.

Neben den technischen und kaufmännischen Dienstleistungen steht den Werkstätten ein personalisiertes Marketingkonzept zur Verfügung. Besonders geschätzt wird überdies das Internetportal www.autoservice.com, das eine rasche und effiziente Kommunikation mit interessierten Endverbrauchern ermöglicht.

"Qualität vor Quantität"

Mit 158 Betrieben ist Meisterhaft das populärste Werkstattnetz am heimischen Markt. 8 neue Mitglieder kamen 2013 hinzu, sodass Systembetreiber Stahlgruber von weitgehender Flächendeckung berichten kann. Die Weiterentwicklung vorhandener Partnerschaften habe nunmehr Priorität, sagt Ing. Roland Hausstätter, Leiter des Produktmanagements: "Generell steht für uns die Qualität und nicht die Quantität im Vordergrund." Die Individualität werde groß geschrieben: "Unsere Werkstattpartner können selbst entscheiden, welche Leistungen sie für sich netzen wollen."

Auffällig ist laut Hausstätter, dass sich nicht nur freie Werkstätten für eine Mitgliedschaft bei Meisterhaft interessieren: Auch immer mehr Markenbetriebe würden überlegen, ihr von starren Standards geprägtes Umfeld gegen das partnerschaftlich gestaltete Netzwerk einzutauschen.

"Kann statt Muss"

Als einziger Systembetreiber will Derendinger keine Angaben zur aktuellen Zahl seiner Konzeptpartner machen. Das ist umso befremdlicher, als jedermann mit ausreichend Zeit und Muße auf der Homepage des Netzwerks plusService die Mitglieder von der Landkarte abzählen kann. Da wir uns durchaus verzählt haben könnten, beschränken wir uns hiermit darauf, von mehr als 100 Mitgliedern zu sprechen.

Bei plusService gebe es "kein "Muss", sondern viele "Kanns"", unterstreicht Sandra Schober, Marketingleiterin von Derendinger: "Unsere größte Stärke besteht darin, individuell auf die Wünsche der Partnerbetriebe eingehen zu können." Ziel sei der "ganzheitliche Erfolg" der Mitgliedsbetriebe sowohl in betriebswirtschaftlicher als auch in technischer oder organisatorischer Hinsicht. Vor diesem Hintergrund wurde das Konzeptteam kürzlich um Partnerbetreuer Wolfgang Griesner erweitert.

Regional verwurzelt

Der persönliche Kontakt zwischen den 22 regionalen Gesellschaftern und den Werkstattpartnern wird bei der Teilehändlergenossenschaft ATP groß geschrieben. Das Hauptkonzept Profiservice umfasst aktuell 49 Betriebe, berichtet Andreas Schopf, der sich mit kompetenter Unterstützung von Anita Aigner um die laufende Betreuung kümmert: "Heuer sind 6 neue Partner hinzugekommen." Langfristig sei ein Ausbau auf rund 100 Standorte geplant.

In Regionen, in denen Profiservice bereits vollständig aufgestellt ist, forciert man neuerdings das Zweitkonzept ATP-Servicepartner. "Auf diese Weise stellen wir sicher, dass es zu keiner Konkurrenz innerhalb eines Netzwerks kommt", erläutert Schopf die Strategie. Bislang sind 3 Werkstätten als ATP-Servicepartner tätig.

Knowhow vom "Autoexperten"

Ebenfalls genossenschaftlich organisiert ist die aus Süddeutschland kommende Teilehändlergemeinschaft ATEV. Sie umfasst hierzulande den bekannten Werkstattausrüstungs-und Teilespezialisten Kastner sowie die Firmen Grizzly Autoteile (Salzburg) und MH Autoteile (Niederösterreich). Mit Der Autoexperte gibt es ein eigenes Werkstattsystem, das derzeit 8österreichische Betriebe umfasst und im kommenden Jahr auf 20 bis 30 Standorte ausgebaut werden soll.

"In den vergangenen Monate haben wir unsere Dienstleistungen für Werkstätten neu strukturiert", berichtet Werner Vorstand von einem klar definierten und zudem überaus leistbaren Angebot: Dazu gehören Mobilitätsgarantien, die Möglichkeit zur Reparaturfinanzierung sowie eine kompetente technische Hotline.

"Freie Werkstattmarke"

Eines haben all die bisher vorgestellten Werkstattkonzepte gemeinsam: Sie werden von Teilehändlern (beziehungsweise, im Fall von Bosch, von einem Teilehersteller) organisiert. Anders ist das bei Automeister, einem im Eigentum der deutschen Reifenhändlerkooperation point-S stehenden Netzwerk. Man verstehe sich als "freie Werkstattmarke", sagt Systemleiter Jörg Dölicke: "Daher sprechenwir auch sehr viele Markenbetriebe an, die sich ein zweites Standbein am freien Markt aufbauen wollen."

Ein aktuelles Beispiel dafür ist der steirische Citroën-Partner Automobilwerkstatt Lechner: Er entschied sich per 1. Dezember für eine Mitgliedschaft bei Automeister, sodass es nunmehr 6 österreichische Systembetriebe gibt.

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