Wenig zu lachen, dennoch optimistisch

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Der Redakteur ist dumm und frech zugleich. So flapsig stöhnen Standesvertretungen und Lieferanten auf heikle Fragen zur aktuellen Marktentwicklung.

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Es nützt aber nichts, sich und der Branche weiter in die Taschen zu lügen: Die Lackierbranche ist äußerst umkämpft, und das wird die nächste Zeit so sein. Nicht ohne Grund achten wir die Wahrheit, auch wenn die Kommunikation der Konzerne und Betriebe immer noch gerne eine heile Welt vorgaukelt.

Moderne, umweltgerechte Produkte und enorm verbesserte Verarbeitungstechnik sind die eine Sache, wachsende Schadenssteuerung (warum ein Pfuiwort inÖsterreich?) durch Versicherungen, Leasinggesellschaften etc. und rückläufige Fahrzeugbestandszahlen addieren sich bereits auf 20 Prozent Marktminus. Im Minimum, sagen Insider hinter vorgehaltener Hand.

Das hindert Lackhersteller, Lieferanten wie auch die verarbeitenden Karosserie-und Lackierbetriebe nicht daran, ihre Erfolge zu erklären. Reiner Verdrängungswettbewerb beherrscht den Markt, Die Wechselbereitschaft von einem zum anderen Lacksystemanbieter geht nahzu null, die ertragsfähigen Kunden verteilt. Bewegungen sind allfällig noch am Land festzustellen, wo sich einzelne Betriebe zu Lackierzentren zusammentun, um sich im Wettbewerb gegen die Mächtigen im Metier behaupten zu können.

Wer den Marktmachern genau zuhört, bemerkt, dass es immer noch die Menschen sind, die regional den Erfolg für die Lackkonzerne sicherstellen. Handschlagqualität gegen Konzerndenken ist oft das größte Hemmnis im Verkaufsdialog. Regelrechtes Gift ist die permanente Umstrukturierungswut der Konzerne, die es den Verkäufern undSpezialisten vor Ort schwer macht, den Kunden bei der Stange zu halten. Ohne die lokal verankerten Fachleute in der Etappe wäre unter diesem Gesichtspunkt mancher Erfolg im Lackierhandwerk nicht mehr möglich.

Verringerte Marktausschöpfung durch Zulassungsrückgänge, verringerte Besucherintervalle in die Werkstätten und schlicht Kaufkraftverlust in der Bevölkerung einhergehend mit der Schadenssteuerung tun ihr Werk. Undisziplinierte Kalkulationsweise nimmt vielen die letzte Ertragshoffnung. Springt nicht der Lacklieferant ein, wird die Existenzlage schwierig. Über Wasser halten können sich viele Lackierbetriebe nur noch mit Unterstützung ihrer Lieferanten. Die Entwicklung ist tragisch und gibt wenig Anlass zum Lachen.

Optimistisch stimmt es jene Marktteilnehmer, die neben ihrem eigenen sensibel und penibel geführten Karosserie-und Lackierbetrieb auf ein in allen Details auf ihr Betriebserfordernis abgestimmtes Kundenprogramm ihres Lieferanten zählen können. Dabei bewegt sich der Verkäufer/Kundendienstberater, um erfolgreich sein zu können, allemal zwischen den Herstellerinteressen mit seinen ständigen international akzentuierten Umstrukturierungsaktionen und dem Interesse des lokal orientierten Produktverarbeiters.

Da kommt es hin und wieder zu massiven Marktverwerfungen mit stillen Teilhaberkonstruktionen unter der Obhut mächtiger Lackkonzerne.

Die in Betrieben ausgehängten Karosserie-und Lackierstundensätze bleiben vielfach Makulatur. Es regiert die freie tageserforderliche Kalkulation.

Vermutlich auch ein Grund, warum Kfz-Versicherungen die Stundensatzentwicklung nicht mehr laut in ihre Verhandlungen einbeziehen. Schadenssteuerung ist da viel effizienter,ärgert sich die Branche. Wo bleibt diesbezüglich das Umdenken in den Werkstätten und Standesvertretungen? Fehlanzeige, jeder ist sich selbst am nächsten!

Ohne Faktor Mensch als Bindeglied zwischen Produkt-und Systemangebot bzw. verarbeitende Wirtschaft gelingt heute kaum noch ein essenzieller Markterfolg. Darüber herrscht Einigkeit.

Industrieverkaufsberater grasen jeden weißen Fleck im Land ab, wo sich noch der eine oder andere Erfolg für eine Lackmarke darstellen lässt. Dabei zählt in erster Linie die Reputation des Kontakters, denn er ist niemals von der Konkurrenz allein gelassen. Verlierer sind jene, die sich durch ständige Umstrukturierungsmaßnahmen in Produkt und Dienstleistung hervortun. Gewinner sind jene, die sich den Markt "kaufen" können. Da zitiere ich nur Wortgut, das niemals offiziell einen Urheber haben wird und dennoch ist es eine Wahrheit.

Die Welt beginnt vor unserer Haustür und sie erklärt uns die Wechselwirkung von internationalen, nationalen und lokalen Ereignissen auf besondere Weise.

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