Kein Platz für Einzelkämpfer

Printer

In Deutschland gehört laut einer aktuellen Umfrage bereits jeder zweite markenfreie Kfz-Betrieb einem Werkstattkonzept an. Davon kann in Österreich noch nicht die Rede sein, doch auch hier ist der Trend zum System unübersehbar.

Advertisement

Technische Daten, Reparaturinformationen oder fachkundige Experten, die nötigenfalls per Telefon und Internet eine komplizierte Reparatur unterstützen: Ohne diese Leistungen wird es immer schwieriger, als kompetenter Komplettanbieter für Fahrzeugreparaturen aufzutreten. Deshalb entscheiden sich immer mehr Betriebe für den Beitritt zu einem der Werkstattsysteme, die vor allem vom Teilegroßhandel angeboten werden.

Für unsere Artikel auf den folgenden Seiten haben wir mit einigen Systemgebern gesprochen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Vollkonzepten -also jenen Netzwerken, bei denen es auch um gemeinsames Marketing, einheitliche Optik sowie häufig auch betriebswirtschaftliche Aspekte geht. Darüber hinaus stehen bekanntlich zahlreiche Detailkonzepte zur Verfügung, etwa die beliebten "Bosch-Module".

Drei aus einer Hand

Als größter österreichischer Teilehändler zählt Birner auch zu den führenden Konzeptbetreibern. Die größte Tradition hat dabei ad Autodienst: "Unser Premiumkonzept bietet den Werkstätten sowohl die Möglichkeit, eine herkömmliche Teilegarantie als auch eine darüber hinausgehende, internationalgültige 24-Monate-Garantie auf Teile und Arbeit zu vergeben", verweist Marketingleiter Richard Pleil auf einen der Systembausteine. Hinzu kommen umfangreichen Werbeaktivitäten in Breitenmedien sowie ein professioneller Internetauftritt für jeden der derzeit 120 Partner. 115 Mitglieder hat aktuelldas kostengünstiger positionierte Konzept Auto Mobil Meisterwerkstatt. Auch hier gibt es Werbemaßnahmen, eine technische Hotline und eine europaweite Mobilitätsgarantie. Das im Februar 2012 gestartete Einstiegssystem Auto Profi Werkstatt umfasst unterdessen 35 Mitglieder. Im Gegensatz zu den beiden anderen Konzepten ist es auch für Betriebe ohne §-57a-Berechtigung zugänglich. Hier sehe man mittelfristig ein Potenzial von 60 bis 70 Mitgliedern, erklärt Pleil.

"Flying Doctors" für die Werkstatt

Über 100 Mitglieder haben gegenwärtig die Werkstattkonzepte von Trost. Rechnet man die als Bosch-Großhändler mitbetreuten Systeme Bosch Car Service und AutoCrew hinzu, gibt es sogar rund 250 Systempartner. Die von Trost eigenständig vorangetriebenen Konzepten 1A Autoservice, Auto Auto und AutoNetto haben eine gemeinsame technische und organisatorische Basis in Form der Werkstattsoftware "repdoc Professional". Das Feedback darauf sei sehr positiv, berichtet Geschäftsführer Amer Alkhatib:

"Das bestärkt uns darin, weiterhin die Strategie zu verfolgen, unsere Partner mit bedienfreundlichen und umfangreichen Servicetools zu unterstützen." Im Rahmen von 36 Praxistrainings werden zudem sowohl technische Schulungen als auch Informationen zu Marketing, Recht und Betriebswirtschaft vermittelt. EineBesonderheit ist der "Trost Flying Doctor Service", bei dem Experten nötigenfalls vor Ort den Werkstätten bei kniffligen Arbeiten zur Seite stehen.

Betreuung vor Ort

Der persönliche Kontakt zum regionalen Teileversorger steht bei den Konzepten der Genossenschaft ATP im Mittelpunkt. Auch bei diesen Netzwerken sorgen Mobilitätsgarantien, zuverlässige Teileversorgung und die zunehmend forcierte Möglichkeit, überregionale Fuhrparks anzusprechen, für zufriedene Mitglieder. Der Süden und Osten von Niederösterreich sowie das Burgenland bilden derzeit die Schwerpunkte beim Ausbau des 48 Standorte zählenden Hauptkonzepts ProfiService. "Im 2. Halbjahr ist mit 5 bis 10 Neuzugängen zu rechnen", sagt Konzeptbetreuer Andreas Schopf. Parallel soll das Zweitkonzept ATP-Servicepartner um 3 bis 5 Mitglieder wachsen. Zu den Teilnahmebedingungen gehören jeweils eine aufrechte§-57a-Berechtigung, Grundstandards bei der Ausstattung sowie der gemeinsame Marktauftritt.

Verdoppelung als Ziel

Mit ATEV bietet eine weitere Teilehändlerkooperation ein Werkstattnetzwerk an: Der Autoexperte heißt dieses System, das derzeit 12 Mitglieder zählt. "Schon recht kurzfristig wollen wir diese Zahl verdoppeln", sagt Vorstand Werner Fischer. Er spricht von einem "Rundum-Sorglospaket" aus Mobilitätskonzepten, technischer Hotline, Marketing, Weiterbildung und Finanzierungslösungen. Freilich würden auch "gegenseitiges Verständnis, persönliche Beratung und Betreuung" groß geschrieben.

"Freie Werkstattmarke"

Eine Sonderstellung hat Automeister inne: Dieses Netzwerk wird nämlich von keinem Teilehändler, sondern von der deutschen point-S-Gruppe (die in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit der gleichnamigen österreichischen Reifenhändlerkooperation steht) betrieben. Man verstehe sich als "freie Werkstattmarke", sagt Systemleiter Jörg Dölicke. "Daher sprechen wirauch sehr viele Markenbetriebe an, die sich ein zweites Standbein am freien Markt aufbauen wollen." In Deutschland seien beispielsweise 20 der 21 im Vorjahr hinzugekommenen Betriebe Markenwerkstätten gewesen. In Österreich gibt es gegenwärtig zwar nur 5 Mitglieder, doch auch Automeister will vomTrend zu Werkstattsystemen profitieren und bis zum Jahresende "den einen oder anderen Betrieb" dazugewinnen.

Verwechslungsgefahr!

"Der Autoexperte" ist das Werkstattkonzept der Teilehändlerkooperation ATEV. Deren früherer Vorstand Adolf Aschenbrenner hat sich mit der neuen Kooperation GAG selbstständig gemacht und bietet nun auch wieder ein Konzept an. Dieses soll auf individueller Basis von den teilnehmenden Händlern umgesetzt werden. Der feine Unterschied: Es heißt "Die Autoexperten".

KI sinnvoll nutzen

KI sinnvoll nutzen

DAT Austria mit will mit der Schadenserkennungslösung FastTrackAI nun hierzulande durchstarten.

Brandheißes Risiko

Brandheißes Risiko

Die stark wachsende E-Mobilität bringt neue Anforderungen an die Werkstätten, bei Wartung und Reparatur, aber auch bei der Übernahme beschädigter Fahrzeuge. In Zusammenarbeit mit Saubermacher Battery Services hat Jurist Dr. Fritz Knöbl die Anforderungen analysiert.

Im Tabellen-Mittelfeld etabliert

Im Tabellen-Mittelfeld etabliert

Hyundai Austria hat 2023 erneut die 5-Prozent-Marke erreicht. Mit vielen Auffrischungen und neuen Modellen soll diese Position 2024 behauptet werden.

Advertisement

Advertisement

Advertisement