• Home
  • Magazin
  • Automarkt der USA: Zurück zu traditioneller Stärke

Automarkt der USA: Zurück zu traditioneller Stärke

Printer
Automarkt der USA: Zurück zu traditioneller Stärke

Auf der Jahreskonferenz der National Automobile Dealers Assoziation (NADA) in Orlando zeigte sich der US-Automarkt in alter Stärke. Aufgrund günstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erwartet Paul Taylor, Chefökonom der Markenhändler-Organisation, ein Normaljahr mit mindestens 15,5 Millionen Neuzulassungen. Damit wird heuer der Vorkrisenwert von rund 16 Millionen Verkäufen von Neuwagen pro Jahr wieder annähernd erreicht.

Advertisement

Der jährliche Händlerkongress entpuppte sich heuer neuerlich als riesige Veranstaltung mit insgesamt rund 21.000 Teilnehmern und mehr als 600 Ausstellern, die ihr Angebot von Fahrzeugen, Werkstatteinrichtungen und Serviceangeboten zur Optimierung der Automobilvermarktung in der angeschlossenen Expo präsentieren.

Herstellervorgaben in der Kritik

In den vier Kongresstagen wurden mehr als 148 Workshops zu 60 Fachthemen angeboten. Höhepunkte der 96. Convention waren die Auftakt- und die Schlussveranstaltung. In ihrem Mittelpunkt standen jeweils der alte und der neue Vorsitzende des Händlerverbands, der einen Organisationsgrad von mehr als 90 Prozent der eingetragenen Markenbetriebe aufweist. Bereits im Vorjahr stellte die NADA - gestützt auf eine unabhängige Studie - die Anforderungen der Hersteller an die Ausstattung und die Corporate Identity der Händlerbetriebe infrage. Bill Underriner, NADA Vorsitzender im Jahr 2012, sagte in seinem Rechenschaftsbericht, dass die Einmischung der Automobilhersteller in das Geschäft der Händler etwa in puncto Renovierung der Ausstellungsräume nicht funktioniere, wenn die Besonderheiten der einzelnen - insbesondere kleineren - Unternehmen nicht berücksichtigt würden.

Fragwürdige Praktiken

Underriner verwies auf die eben fertiggestellte Phase II der Untersuchung, die auf einer Vielzahl von Fallstudien beruht. Sie zeigt, dass die Erweiterung von Händlerbetrieben vor allem dann erfolgversprechend ist, wenn sie den Servicebereich erfasst. Weniger leicht zu rechtfertigen ist die bloße Modernisierung der Ausstellungsräume. Und ohne Gewinn erscheint die Standardisierung von Autohäuser durch die Vereinheitlichung von Bauelementen, die über die Reproduktion von Logos und anderen Wiedererkennungsmerkmalen hinaus geht.

Underriner zeigte sich erfreut, dass der US-Automobilmarkt bereits im Vorjahr mit 14,4 Millionen Neuzulassungen und einem starken Absatz von Gebrauchtwagen Fahrt aufgenommen hat und heuer mit mindestens 15,5 Millionen Neuzulassungen wieder das Vorkrisenniveaus anpeilt. Für die Normalisierung des Geschäfts werden neben der Vielzahl von neuen Modellen, die heuer auf den US-Markt kommen, die steigenden Immobilienpreise, die sinkende Arbeitslosigkeit und die weiter extrem niedrigen Kreditzinsen angeführt. Zusätzlich war der US-Presse zu entnehmen, dass spätestensim zweiten Halbjahr mit einer Steigerung des Wirtschaftswachstums und einem weiteren Sinken der Arbeitslosenrate gerechnet wird. Das sind gute Auspizien für die Steigerung des Automobilgeschäfts.

Ein traditioneller Programmpunkt der NADA-Conventions ist die Wahl des Automobile Dealer"s of the Year. In dem vom "Time"-Magazin gesponserten Bewerb, wird in erster Linie die soziale Komponente von Autohandelsbetrieben gewürdigt, die sich in der Unterstützung von Bildungs-, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen ausdrückt. In die Endausscheidung am Kongress schafften es 56 Unternehmen. Aus ihnen wurden vier Finalisten ausgewählt und schließlich Michael Alford zum Dealer of the Year gewählt.

Der Bewerb unterstreicht das hohe Maß an gesellschaftlicher Verankerung und Verantwortung, das den US-amerikanischen Autohandel insbesondere in kleineren Gemeinden des Landes auszeichnet. Gleichzeitig zeugt das Engagement der Händler von ihrem hohen Stellenwert innerhalb der Gesellschaft.

Botschaft für Washington

Zum NADA-Vorsitzenden für das laufende Jahr wurde David Westcott gewählt. Er schlug in der Schlussveranstaltung des Kongresses in die Kerbe seines Vorgängers Bill Underriner und forderte seine Händlerkollegen auf, den Autoherstellern klar zu machen, dass sie bei ihren Versuchen, den Absatz durch Preisversprechen anzukurbeln, alle Dealerships - von den größten bis zu den kleinsten - gleich und fair behandeln müssten. Darüber hinaus kündigte Westcott an, sich vor allem gegen Pläne der Washingtoner Bundesregierung ins Zeug zu legen, die den Autohandel schwer beeinträchtigten könnten wie neue Regelungen zurReduzierung des Kraftstoffverbrauchs oder des Autoverleihs. Ein Dorn im Auge sind ihm auch die Steuerreformpläne der Regierung Barack Obama.

Internationale Komponente

Unter den Teilnehmern des Kongresses befanden sich heuer 1.200 Gäste aus dem Ausland. Darunter Spitzenfunktionäre der Branche aus aller Welt. Ihnen zu Ehren wurde neuerlich ein "International Round Table" veranstaltet, an dem Underriner, Westcott und weitere Mitglieder der NADA-Spitze teilnahmen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Präsentation des brasilianischen und des chinesischen Automobilmarkts. Den Vogel schoss das "Land der Mitte" ab, das mit 19,2 Millionen Neuzulassungen im Jahr 2012 im Automobilabsatz weltweit die Spitze übernommen hat. Überraschend ist die Tatsache, dass aufgrund der zahlreichen Joint Ventures mit ausländischen Autobauern die Importe in China lediglich 1,13 Millionen Fahrzeuge (bei 1 Million Exporten) betragen haben.

Stark abgeschottet ist auch der Automarkt in Brasilien. Hier reüssieren ebenfalls vor allem die Marken mit eigener Inlandsproduktion, die derzeit stark ausgeweitet wird. Bis 2016 soll eine Potenzial von 6 Millionen Einheiten angepeilt werden. Nach Marktanteilen liegen derzeit in Brasilien die Konzerne Fiat mit 23, VW mit 21 und General Motors mit 17 Prozent ander Spitze. Die Vertreter der Branche bemühen sich um Steuersenkungen und Erleichterungen in der Kreditvergabe.

Kongress als Inspirationsquelle

Dieösterreichische Automobilwirtschaft war durch Mag. Dr. Gustav Oberwallner, stellvertretender Bundesgremialobmann, und Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure, vertreten. Für Oberwallner war die kritische Haltung auf der Konferenz zur Standardisierung der Autohandelsbetriebe bemerkenswert. Es zeige sich, dass künftig "das CI-Diktat der Hersteller zurückgehen" werde und regionale Faktoren verstärkt in die Planung einbezogen würden.

Ein deutliches Zeichen setzt laut Oberwallner Ford in den USA mit der Bereitschaft, in derartigen Projekten einen Teil der Investitionskosten zuübernehmen. Weitere Auffälligkeiten waren der zunehmende Stellenwert des Servicegeschäfts für die US-Autohändler und ein Trend zu kleineren Fahrzeugen in den USA. Pesau betonte, dass der Kongress neuerlich eine Inspirationsquelle dargestellt habe. Bemerkenswert sei die verstärkte Internet- undSmartphone-Nutzung, die zu einer räumlichen Veränderung der Autohäuser führen werde.

KI sinnvoll nutzen

KI sinnvoll nutzen

DAT Austria mit will mit der Schadenserkennungslösung FastTrackAI nun hierzulande durchstarten.

Brandheißes Risiko

Brandheißes Risiko

Die stark wachsende E-Mobilität bringt neue Anforderungen an die Werkstätten, bei Wartung und Reparatur, aber auch bei der Übernahme beschädigter Fahrzeuge. In Zusammenarbeit mit Saubermacher Battery Services hat Jurist Dr. Fritz Knöbl die Anforderungen analysiert.

Im Tabellen-Mittelfeld etabliert

Im Tabellen-Mittelfeld etabliert

Hyundai Austria hat 2023 erneut die 5-Prozent-Marke erreicht. Mit vielen Auffrischungen und neuen Modellen soll diese Position 2024 behauptet werden.

Advertisement

Advertisement

Advertisement