All-Season ist angekommen

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All-Season ist  angekommen

Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter

Viele Jahre war der Ganzjahres-Reifen ein ungeliebtes Kind im Winterreifen-Land Österreich. Während in anderen Ländern der All-Season-Pneu eine Erfolgsgeschichte bis hin zur Erstausrüstung geschrieben und die Industrie das Thema stark forciert hat, war die Akzeptanz in Österreich – vor allem beim Handel – sehr begrenzt.

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Aus verständlichen Gründen! Denn der saisonale Wechsel entfällt ebenso wie die Einlagerung und damit ein wesentlicher Umsatz- und Ertragsbringer in der Dienstleistung. Die Qualität der Produkte hat tatsächlich lange Zeit keine Kunden-Empfehlung aufgedrängt, vor allem wenn man – auch nur selten – bei winterlichen Fahrverhältnissen unterwegs war.

Mittlerweile hat sich sowohl die Qualität als auch der Bedarf deutlich erhöht, sodass man als Reifenfachmann zumindest in Ostösterreich nicht mehr an dem Thema vorbeikommt. Dabei ist ehrliche und kompetente Beratung wichtig, einen entschlossenen Kunden nicht abzuholen ist allerdings kontraproduktiv.

Denn die Nachfrage nach All-Season steigt in allen Bereichen. Noch vor wenigen Jahren haben wir an dieser Stelle von Kleinwagen und Zweitwagen in der Großstadt geschrieben, die man bei Schneefall auch einmal stehen lassen kann. Für die gilt es noch immer.

Das zweite Segment sind die Transport-, vor allem Paketdienste, die aufgrund der hohen Kilometer-leistung hohen Erneuerungsbedarf unabhängig von der Saison haben.

Die dritte Gruppe sind größere Fahrzeuge und SUVs, die ursprünglich den Trend zu größeren Reifen begründet haben und nun im Zweit- oder Drittbesitz zum Reifenbetrieb kommen. Für die finanziellen Möglichkeiten des Besitzers, aber auch in Relation zum Wert des Fahrzeuges sind die ursprünglich auf-gezogenen großen Pneus sowie ein zweiter Satz Räder hier nun zu teuer. Die Kilometerleistung ist zudem deutlich geringer als beim damaligen Einsatz, meist als Firmenfahrzeug.

Im stark wachsenden Segment der Elektroautos nimmt der Anteil der Reifen an den laufenden Kosten einen deutlich höheren Anteil ein. Einerseits sind die Wartungs- und Betriebskosten niedriger, andererseits sind die Kosten der Reifen aufgrund des meist höheren Verschleißes und aufgrund der größeren Dimensionen höher. Das Thema beschäftigt daher die Fuhrparkleiter und bringt den Wunsch nach anderen Lösungen.

Ob diese Lösungen tatsächlich immer die günstigeren sind, ist eine ganz andere Frage. Denn der grundsätzliche Verschleiß mit All-Season ist etwas höher, zudem muss aufgrund der 4-mm-Profil-Regel für den Winter schon einmal ein „guter“ Reifen runter. Aber diese Unschärfen in der Nutzung sind auch Chancen für den Reifenfachbetrieb, der trotz All-Season regelmäßigen Kontakt mit dem Kunden pflegen muss: Zum Profil-Check vor dem Winter, zum regelmäßigen RDKS-Check, zum Vorne-hinten-Tausch für gleichmäßigen Verschleiß. Vielleicht steigt der eine oder andere auch wieder auf Saison-Bereifung um. Bleiben Sie im Gespräch. Die Möglichkeiten sind intakt, wegschieben darf man das All-Season-Thema in vielen Regionen nicht mehr.

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