„Wir werden wachsen“

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„Wir werden  wachsen“

Günter Hiermaier, Geschäftsführer von Liqui Moly

Was sagt Günter Hiermaier, Geschäftsführer von Liqui Moly, zur Elektromobilität? Wie will sein Unternehmen in schrumpfenden Märkten wachsen? Und was rät er den Werkstätten?

Einem Hersteller von Motorölen und Additiven muss Elektromobilität Angst machen?
Günter Hiermaier: Nein, keineswegs. Das bedeutet für uns zusätzliches Geschäft, weil wir neue Produkte speziell für Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen können, zuletzt ein Getriebeöl für Tesla und eine Brennstoffzellenkühlflüssigkeit.

Aber Motoröl brauchen diese Autos nicht mehr.
Hiermaier: Diese Fahrzeuge nicht mehr. Aber denken Sie nur an die Millionen von Autos mit Verbrennungsmotor, die jetzt auf der Straße sind. Selbst wenn von heute auf morgen kein Auto mehr mit Verbrennungsmotor produziert würde, würde es über 15 Jahre dauern, bis die letzten verschwunden sein werden. Unser Schwerpunkt liegt viel stärker auf dem Aftermarket als auf dem OE-Geschäft und im Aftermarket wird sich dieser Wandel nur allmählich vollziehen. Außerdem wäre ich vorsichtig, jetzt schon einen Nachruf auf den Verbrennungsmotor zu verfassen. Es wird spannend sein, zu sehen, wie sich E-Fuels noch entwickeln werden. Klimaneutral hergestellte synthetische Kraftstoffe können dem Verbrennungsmotor noch ein langes Dasein bescheren.

Trotzdem wird der Markt für Motoröl schrumpfen.
Hiermaier: Und wir werden in diesem Markt dennoch wachsen, weil wir unseren Marktanteil weiter vergrößern werden. Moderne Motoröle werden immer anspruchsvoller in der Herstellung, sodass viele kleinere Ölhersteller diesen Wandel nicht mitgehen können und aus dem Markt verschwinden werden. Aber keine Frage: Langfristig bedeutet der Mobilitätswandel natürlich auch für uns eine starke Veränderung. Doch davor ist uns nicht bange. Wir waren immer vorne mit dabei, wenn es um neue Technologien ging, sei es die Reinigung von Dieselpartikelfiltern, seien es die Probleme durch LSPI, seien es immer dünnflüssigere Motoröle. In der Produktpalette wird es deutliche Veränderungen geben, aber wir bleiben der Spezialist für Automotive-Chemie. Vor 60 Jahren hatte Liqui Moly gerade einmal eine Handvoll Additive im Sortiment. Sonst nichts. Heute sind es rund 4.000 Produkte. Wir sind unheimlich breit aufgestellt mit unserer Produktpalette. Neben Ölen und Additiven auch Fette und Pasten, Serviceprodukte wie Bremsenreiniger, Autopflege, Unterbodenschutz, Materialien für Scheibenreparatur und vieles mehr. Das bietet für jedes Fahrzeug die passenden Produkte, für Verbrenner genauso wie für Elektroautos.

Was raten Sie Werkstätten, für die der Ölwechsel bisher ein guter Frequenz- und Umsatzbringer war?
Hiermaier:
Natürlich müssen sich auch die Werkstätten umstellen. Und zwar nicht nur technisch, sondern auch als Verkäufer. So fachkundig viele Werkstätten auf technischer Ebene sind, so zurückhaltend sind manche, wenn es ans Verkaufen geht. Dabei geht es nicht darum, dem Kunden Leistungen aufzuschwatzen, die er nicht braucht. Es geht darum, ihm Leistungen anzubieten, die technisch sinnvoll sind und im Interesse des Kunden liegen, an die er aber gar nicht gedacht hatte. Beispiele dafür sind Fahrzeugaufbereitung oder Klimaanlagenreinigung. Dabei kann sich die Werkstatt auf Liqui Moly als starken Partner für Automotive-Chemie in Zukunft verlassen. 

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