Umfrage: Nach-Corona-Markt

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Umfrage: Nach-Corona-Markt

Harald Kilzer - Apollo Vredestein, Martin Krauss - Bridgestone, Günther Riepl - Falken, Mag. Tassilo Rodlauer - Goodyear, Reinhard Münzker - Pirelli, Ing. Kurt Bergmüller - Continental, Hans-Jörg Schwarz - Nokian, Andreas Wirth - Hankook, Michael Lutz - Cooper

Die Reifenbranche ist besser durch die Krise gekommen als andere Wirtschaftszweige. Wir haben die Industrie nach Bilanz und Ausblick gefragt. Lesen Sie hier die ungekürzte Umfrage aus REIFEN&Wirtschaft.

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Wie sieht die Corona-Bilanz (Sommer und Winter 2020 sowie Sommer 2021) im Gesamtmarkt bzw. in Ihrem Unternehmen aus?

Rodlauer, Goodyear: Die Pandemie war für die gesamte Automobil-und Zulieferbranche sehr herausfordernd. Die Lockdowns haben unsere Branche zum Glück nicht so drastisch getroffen wie andere, aber die weniger gefahrenen Kilometer wirken sich deutlich aus. Unsere Entwicklung entsprach in etwa der Marktentwicklung.

Kilzer, Vredestein: Die Marktzahlen der letzten 18 Monate betrachte ich wie eine Himalaya-Bahn-Fahrt. Q1 2020 war sehr gut, danach 4 Corona-bedingt schwache Monate, und ab August 2020 wurde versucht, entgangene Verkäufe auszugleichen. In 2021 war nahezu genau das Gegenteil der Fall. Mit einem verhaltenen Q1, stärkeren 4 Monaten zwischen April und Juli, und einem August, der dieses Jahres leider wieder 8 Prozent hinter dem Vorjahr liegt. Unser Unternehmen hatte in den letzten eineinhalb Jahren einenähnlichen Verlauf, in dem aber dennoch einige Glanzlichter aufblitzten.

Münzker, Pirelli: Das Corona-Jahr 2020 mit seinen Lockdowns und den daraus resultierenden Einschränkungen in der Mobilität hat auch den österreichischen Reifenmarkt geprägt. Parallel dazu stellten sinkende Neuwagenverkäufe infolge der Covid-Pandemie sowie eine gewisse Marktsättigung und die Verunsicherung des Konsumenten zusätzliche Herausforderungen für die Reifenindustrie dar. Vor diesem Hintergrund gesehen hat Pirelli im anspruchsvollen Geschäftsjahr 2020 ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Zuvor stark in die Digitalisierung investiert zu haben, erwies sich dabei als enorm hilfreich. Mit moderner Technologie blieben wir untereinander wie auch mit unseren Kunden permanent in engem Kontakt und hielten die Geschäftsprozesse reibungslos aufrecht. Darüber hinaus bauten wir unsere digitalen Kommunikations-und Schulungsangebote für die Kunden weiter aus. Auch profitierte Pirelli davon, sich insbesondere auf UHP-Reifen für Premium- und Prestige-Fahrzeuge zu konzentrieren. Denn dieses Marktsegment zeigt sichauch in schwierigen Zeiten widerstandsfähiger als andere Segmente. Die Erholung in Österreich im Sommer-Sell-in fand erwartungsgemäß statt, im Sell-out gibt es differenzierte Betrachtungen.

Krauss, Bridgestone: Entsprechend der Situation im vergangenen Jahr und der Hoffnung auf "Normalität" war im Frühjahr eine deutliche Aufbruchstimmung in unserer Branche spürbar. Diese hat, gemeinsam mit den Ankündigungen von Preiserhöhungen vieler Hersteller, den Ankauf von Sommerund Ganzjahresreifen für das seinerzeit bevorstehende Sommergeschäft zusätzlich gepusht. Der Reifenmarkt erholt sich weiterhin sukzessive und folgt einem Aufwärtstrend. Bridgestone konnte aufgrund der guten partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit unseren Kunden sowie des herausragenden Produktportfolios mit dem neuen UHP-Reifen Bridgestone Potenza Sport oder dem Top-Performer Turanza T005 weiter im Markt punkten und so dem Vertrauen der Händler gerecht werden. Erfreulicherweise vertrauen auch viele Endkunden gerade in der kalten Jahreszeit verstärkt auf Premiumreifen, hier bieten wir mit dem Bridgestone Blizzak LM005 ein extrem leistungsstarkes Produkt.

Bergmüller, Continental: Der offizielle Sommerreifen-Gesamtmarkt liegt derzeit ziemlich genau auf dem Niveau von 2019 und ungefähr 10 Prozent über jenem von 2020. Der Winterreifenmarkt 2020 hingegen hinkte etwas hinter den Mengen von 2019 her. Durch vorausschauende Planung und damit einhergehende Verfügbarkeit konnten wir die Krise erfolgreich meistern.

Riepl, Falken: Die Saisons, seitdem Corona mit den bekannten Auswirkungen der Pandemie die Welt aus den Angeln gehoben hat, sind eine Herausforderung, nicht nur für uns. Allein die Lieferketten für unsere Kunden wie gewohnt entsprechend aufrechterhalten zu können, bedarf großer Anstrengungen. Die wir bis jetzt und trotz diverser anderer Hürden - wie zum Bespiel das Schließen des Suezkanals -gut gemeistert haben. Geholfen hat uns dabei, dass wir auch während der Lockdowns für unsere Kundinnen und Kunden einen bestmöglichen Service und maximale Erreichbarkeit geboten haben.

Wirth, Hankook: Im ersten Halbjahr 2021 konnte sich derösterreichische Markt leicht erholen, und Hankook erzielte eine deutliche Steigerung bei Verkaufsvolumen und Umsatz. Covid-19 sorgte 2020 für viele Umbrüche, und die Zahlen des österreichischen Markts vom vergangenen Jahr zeigen, dass sowohl im Sell-in als auch im Sell-out ein leichter Rückgangzu verzeichnen war, der sich auch auf die Bilanz von Hankook Österreich auswirkten.

Lutz, Cooper: Alles in allem kann man sagen, dass die Bilanz trotz Corona für Cooper Tire DACH positiv ausfällt und -fiel. Wir hatten anfangs natürlich Sorge und stellten uns die Frage "Was wird mit dem Reifenmarkt passieren? Welchen Einfluss hat ein solches globales Ereignis?" - Glücklicherweise ist unser Geschäftsbereich nicht so stark betroffen worden wie viel andere Bereiche. Ein gewisses Maß an Mobilität wird immer benötigt, und gerade der Individualverkehr ist zum Teil gestiegen, da öffentliche Verkehrsmittel weniger benutzt wurden. Aus diesem Grund konnten wir einstabiles Geschäft erwirtschaften und darüber hinaus in einigen Segmenten unseren Absatz ausbauen. Ich denke, der Satz: "Auto gefahren wird immer!" ist an dieser Stelle recht passend. Ein weiterer Anstieg des All-Season-Segments ist in allen Produktgruppen festzustellen, wobei ein deutliches Nord-Süd-Gefälle immer noch festzustellen ist.

Schwarz, Nokian: Aufgrund des starken Schulterschlusses im Reifenhandel, mit unterschiedlichen Fachhandelskonzepten individuell angepasst für das Retail-und Hybrid- Geschäftsmodell, war es in Österreich möglich, auf starke Zahlen für die ersten sechs Monate des Jahres zurückzublicken, nahezu auf dem Niveau von 2019.

Erwarten Sie auch langfristige Veränderungen im Markt (Vertriebsschienen, Situation der Händler, Volumen, Logistik, Dimensionen, Preissegmente)?

Bergmüller, Continental: Aufgrund der aktuellen Situation der Neuwagenverkäufe sehe ich zwar einen kurzfristigen Schlagabtausch zwischen Autohaus und Reifenfachhandel, aber mittelfristig keine signifikanten Änderungen in den Vertriebsschienen. Die logistischen Herausforderungen werden aufgrund der wachsenden Portfolien an OEM-gekennzeichneten Reifen, Notlaufreifen, Sommer-/Winter-/All-Season-Reifen, Seal-und Silent-Systemen und der E-Mobilität mittelfristig steigen. Es gab vieleSpekulationen bzw. Prognosen von Experten, dass es in Zukunft vermehrt Nachfrage nach Premium-und Budget-Produkten geben und das Quality-Segment stagnieren wird. Ich kann diese Prognosen bis dato nicht bestätigen. Das Reifenvolumen wird zukünftig dann abnehmen, wenn es weniger Individualmobilität geben wird. Dies zeigt sich derzeit nur im urbanen Bereich und -aufgrund von Covid19 -auch hier nicht signifikant. Und ja, Dimensionen werden sich systematisch ändern -wie während der letzten 50 Jahre auch.

Schwarz, Nokian: Letztendlich brauchen in diesen unruhigen Zeiten alle eine gewisse Sicherheit und Verlässlichkeit. Nokian Tyres betreibt ein Fachhandelskonzept, Nokian Authorized Dealers (kurz: NADs). Österreich stellt dieses für das Retail-und Hybrid-Geschäftsmodell zur Verfügung. Das individuelle, an die Bedürfnisse des Handels anpassbare und im Umfang variabel skalierbare Marken-Branding soll den Partnern helfen, dass Kunden den Fachhandel als einen "Nokian-Tyres-Full-Service- Händler" wahrnehmen.

Riepl, Falken: Veränderungen wird es mit Sicherheit geben. In der Logistik: Wie ja bekannt ist, gibt es kaum leere Container, keine freien Schiffskapazitäten, zu wenig LKW-Fahrer, Transportmöglichkeiten per Bahn sind auch unter Kapazitätsdruck. Hinzu kommen weiter steigende Rohstoff-und Transportkosten sowie steigende Löhne. Daher wird es auch generell in vielen wirtschaftlichen Bereichen zu Preiserhöhungen kommen. Einige Reifenhersteller haben ja bereits Preiserhöhungen für Oktober bzw. November angekündigt, wir werden unsere Preisanpassungen per 1.1.2022 vornehmen. Betreffend Vertriebsschiene sehen wir keine großen Veränderungen, für den einen oder anderen Händler wäre es vielleichtsinnvoll, in zusätzliche Lagerkapazität zu investieren, um mögliche kurze Engpässe abfedern zu können. Wichtig ist auch, dass die Händler weiter rechtzeitig ordern. Abschließend gesagt: Es wird noch einige Zeit fordernd bleiben, aber machbar.

Wirth, Hankook: Die aktuell global angespannte Situation in der Logistikindustrie beeinflusst fast alle Märkte. Hankook Austria geht daher für die kommende Saison mit unseren Kunden besonders früh in die Planung, um den Bedürfnissen der Marktnachfrage in Österreich nachzukommen. Wir sind überzeugt, mit den notwendigen Maßnahmen auch in diesen doch teils unsicheren Zeiten als zuverlässiger Partner am Markt agieren zu können und so unseren Vertriebspartnern die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen.

Lutz, Cooper: Der Situation des Handels können wir unserer Meinung nach positiv entgegenblicken. Aus diesem Grunde gehen wir davon aus, dass keine allzu großen Veränderungen auf vertrieblicher Seite zu erwarten sind. Das Volumen nimmt wieder zu, und der Bedarf wächst in der gesamten DACH-Region. Eine steigende Nachfrage und preislicheVeränderungen im Markt führen zu einem Preisanstieg, der für den Handel, aber auch für die Industrien, Vorteile mit sich bringt. Die immer größer werdende Komplexität in der Größenvielfalt unserer Produkte wird einige Herausforderungen für die Zukunft verstärken. Der richtige Reifen, zumrichtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort, das wird immer schwieriger zu bewerkstelligen sein. Das Thema "Logistik" wird eine immer größere Rolle einnehmen und auch neue Lösungen erfordern.

Münzker, Pirelli: Die steigende Komplexität des Reifenmarktes, die Kosteninflation und die Volatilität des Bedarfs stellen große Herausforderungen dar, die sicherlich Veränderungen antreiben werden. Die Logistik entwickelt sich von Jahr zu Jahr immer mehr zur Schlüsselkompetenz, um diesen Anforderungen gerecht zu werden, und wird entscheidend für den Unternehmenserfolg sein, zusammen mit der Anpassungsfähigkeit in einem sich kontinuierlich wandelnden Umfeld. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen werden insbesondere die weitere Digitalisierung, der Umbruch in der Automobilindustrie und das Entwickeln neuer Mobilitätskonzepte Veränderungen mit sich bringen. Pirelli befindet sich in einem kontinuierlichen Austausch mit dem führenden Automobilherstellern, aber auch mit IT-Konzernen und in einem engen Austausch mit dem Reifenhandel, um sich auf Veränderungen frühzeitig einzustellen bzw. daran mit innovativen Produkten und Konzepten mitzuwirken.

Krauss, Bridgestone: Die Corona-Pandemie hat uns alle vor bis dato ungekannte Herausforderungen gestellt, allerdings schreitet der Wandel in der Automobil-und Zuliefererbranche seit geraumer Zeit mit schnellen Schritten voran. Die Pandemie wirkt dabei häufig als zusätzlicher Prozessbeschleuniger. Auch Bridgestone wandelt sich, um aktiv die nachhaltige Mobilität der Zukunft mitzugestalten. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich Qualität bei Produkt wie Serviceleistung dauerhaft im Markt durchsetzt.

Kilzer, Vredestein: Unser österreichischer Markt hätte auch ohne Corona langfristig Änderungen hinnehmen müssen. Neben den generellen Themen wie Urbanisierung, Klimawandel, E-Mobilität, Ökologie und Klimaschutz kommen aber zusätzliche Änderungen durch Covid hinzu. Gemeint sind z. B. die Bereiche Homeoffice, geringereKilometerfahrleistung und die steigende Inflation, bedingt durch höhere Importkosten. Unsere Branche muss flexibler, moderner und schneller werden! Nur so können wir die Bedürfnisse der aktuellen und nächsten Generation erfüllen.

Rodlauer, Goodyear: Die Vielfalt an Dimensionen und Produkten ist in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Neben der Einlagerung im Bereich 19,20 und 21 Zoll nimmt die Bedeutung an Leicht-Lkw-Reifen zu. Gleichzeitig wächst das SUV-Segment ungebremst. Auch die Nachfrage nach Ganzjahresreifen wächst stark. Wichtige Themen für den Handel sind zum einen Preisstabilität, zum anderen auch Kapitalbindung und Komplexität in Planung und Lagerhaltung. Wir versuchen unsere Partner mittels Logistiklösungen und kürzlich mittels Geo-Marketing zu unterstützen. Damit kann der Reifenfachbetrieb oder das Autohaus den Reifenbedarf inseiner-Region-sehr-gut-abschätzen.

Was erwarten Sie für das kommende Winterreifen-Geschäft?

Bergmülller, Continental: Ich erlebe gerade ein Paradoxon. Eine steigende Zahl an schwergewichtigen SUV mit hybriden oder elektrischen Antriebstechniken steht einer fast exponentiell wachsenden Menge an verwendeten All-Season-Reifen gegenüber. Antriebstechniken mit hohen Drehmomenten benötigen zu jeder Jahreszeit bei wechselnden Straßenverhältnissen den maximalen Grip. Dieser ist wohl nur bei saisonaler Verwendung von Sommer- UND Winterreifen gegeben. Wie sich Konsumenten entscheiden, ist jedoch derzeit noch schwer einschätzbar; wir sind jedenfalls auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Lutz, Cooper:  Wir erwarten eine spürbar höhere Nachfrage nach wintertauglichen Produkten. Es ist eine sehr große Nachfrage nach in Europa produzierten Reifen zu erwarten, da sich für asiatische Ware auf Grund der immer noch anhaltenden Situation Lieferengpässe abzeichnen. Für unsere Produktrange sind wir für alle Märkte hervorragend aufgestellt. Der neue „Discoverer Winter“ deckt vom PKW bis SUV alle notwendigen Größen ab, und darüber hinaus bieten wir gerade für die schneereichen Regionen den Weathermaster WSC an.

Kilzer, Vredestein: Der Winter 2021/2022 wird spannend und gut! Bedingt durch den vergangenen, milden Winter und die Umstellungen der Werke vieler Reifenhersteller im Rahmen einer möglichen Effizienzsteigerung, werden eine gute Bevorratung und ein guter Lieferant die Schlüssel zu einer erfolgreichen Wintersaison sein. Die Klientel für Ganzjahresreifen wird durch die rückläufige Kilometerfahrleistung immer größer. Wir, als Topanbieter in diesem Bereich, sind für diesen Fall bestens vorbereitet.

Schwarz, Nokian: Der Handel ist vor dem Start in die herbstliche Umrüstrüstsaison einigermaßen zuversichtlich, wie eine Erhebung ergab. In Erwartung, dass das Geschäft noch besser wird, besonders im Segment LLKW, wurden bereits 80 Prozent und mehr des Bedarfs eingelagert und die volle Lieferfähigkeit bis Ende September genutzt.

Wirth, Hankook: Für uns und unsere Großkunden ist das Winterreifengeschäft bereits größtenteils abgewickelt – das bisherige Resümee ist positiv. Auch die vermeintlich niedrigere Reifenwechselquote im vergangenen Jahr lässt grundsätzlich eine gute Nachfrage im Winter erwarten. Speziell für das Tagesgeschäft und den Abverkauf im Handel wird einmal mehr das Wetter den Treiber darstellen.

Krauss, Bridgestone: Aufgrund des auch im Winter stattgefundenen Lockdowns wurden in bestimmten Bereichen weniger Kilometer gefahren, was einen geringeren Verschleiß zur Folge hat. Darauf haben viele Händler reagiert und auch schon „vorsichtiger“ eingelagert. Im Sommer ließ sich auch ein kleiner Trend in Richtung Mid-Segment ablesen. Diesen bedient Bridgestone mit der Marke Firestone, die mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis aufwartet und genau in diesem Segment platziert ist. Vorne mit dabei der Firestone Winterhawk 4, der sich im aktuellen Winterreifentest 2021 der "Auto Zeitung" das Prädikat „sehr empfehlenswert“ sichern konnte. Aufgrund der Witterungsverhältnisse und der Topografie gehe ich im kommenden Wintergeschäft natürlich davon aus, dass in Österreich weiterhin eine starke Nachfrage nach Premiumreifen vorherrschen wird. Mit dem umfassenden Bridgestone Portfolio an Winterreifen, unter anderem unserem vielfach als Testsieger ausgezeichneten Blizzak LM005 können wir unseren Partnern im Handel die leistungsstarke Unterstützung dabei geben, für ihre Kunden zuverlässig die Nummer eins zu sein.

Riepl, Falken: Da der individuelle Verkehr und auch der Transport-Verkehr weiter am Ansteigen sind, bleiben wir optimistisch und glauben, dass die Zahlen von 2019 mehr oder weniger für alle Beteiligten machbar sein sollten.

Rodlauer, Goodyear: Für die kommende Wintersaison erwarten im Vergleich zum Vorjahr zusätzlichen Bedarf aufgrund der stark gestiegenen Neuzulassungen im Bereich Leicht-LKW. Auch das Wirtschaftswachstum stimmt uns optimistisch.Speziell aufgrund unserer großartigen ÖAMTC-Testergebnisse mit drei Bestplatzierungen und vier Podiumsplätzen im aktuellen Winterreifentest erwarten wir gezielte Nachfrage nach unseren Premiumprodukten. Auch unser Ganzjahresreifen Vector 4Seasons hat erneut den Testsieg im aktuellen Test der "AutoBild" eingefahren.

Münzker, Pirelli: Basierend auf den aktuellen Winter Sell In-Zahlen hat der Handel darauf geachtet, für den Winter gut gerüstet zu sein, und liegt in etwa auf Vorjahresniveau. Der Start der Umrüstsaison ist wie gewohnt von den Temperaturgegebenheiten beeinflusst, jedoch erwarten wir für die anstehende Wintersaison eine Erholung des Bedarfes im Vergleich zu 2020.

Wie schätzen Sie Verfügbarkeit und Logistik für das Winterreifengeschäft 2021 ein?

Riepl, Falken: Wie schon erwähnt: Logistik wird eine große Herausforderung sein und bleiben, weil dadurch auch die Verfügbarkeit beeinflusst wird. Aufgrund der derzeitigen generellen Abläufe kann es durchaus in der einen oder anderen Größe kurzfristig zu Verfügbarkeitsproblemen kommen. Aber wir denken, dass wir durch unsere Lager in Europa doch in der Lage sind, etwaige Störungen in der Lieferkette abfedern und kompensieren zu können. Wir sehen diese Punkte – Verfügbarkeit und Logistik – weiter generell für alle Markteilnehmer als fordernd an.

Krauss, Bridgestone: Die Pandemie nimmt weiterhin Einfluss auf die Verfügbarkeit und die entsprechenden logistischen Kapazitäten. Bridgestone agiert hier jedoch sehr vorausschauend, um etwaigen Engpässen gut vorbereitet gegenüberzutreten. In Österreich konnten wir erfreulicherweise die erhaltenen Einlagerungen der Händler nahezu vollständig ausliefern, sodass unsere Partner gut gerüstet in die Wintersaison starten können.

Rodlauer, Goodyear: Wir werden selbstverständlich alles tun, um den Handel in der kommenden Saison mit unserer Logistik bestmöglich zu unterstützen. Gleichzeitig ist es absehbar, dass es da und dort zu Verfügbarkeitsengpässen kommen könnte und nicht jeder Ad-hoc-Bedarf kurzfristig bedient werden kann. Die rechtzeitige Bevorratung ist sicher auch im heurigen Wintergeschäft der Schlüssel zum Erfolg.

Bergmülller, Continental: Da die Neuwagenverkäufe derzeit aufgrund des Halbleitermangels stagnieren, ist mit einer Verlagerung der Absatzmengen in das Jahr 2022 zu rechnen. Dies wiederum könnte bedeuten, dass in nächster Zeit etwas weniger Reifen in der Erstausrüstung benötigt werden und somit Volumina für den Ersatzmarkt frei werden. Die Logistik-Situation jedes Landes wird nicht nur von der Verfügbarkeit der Reifen abhängen, sondern auch jener der freien Lkws und deren Lenker. Hier sehe ich derzeit in Österreich zwar eher geringere Probleme, dafür aber langfristige.

Schwarz, Nokian: Nokian Tyres erhöhte frühzeitig die Produktionskapazität in den Werken, da die Nachfrage nach Reifen in unseren Hauptmärkten zu Beginn des Jahres 2021 gestiegen ist. WIr haben in Österreich für das Ersatzgeschäft per Ende September 2021 bereits nahezu dieselbe Stückzahl an Winterreifen wie 2020 ausgeliefert. Es kristallisiert sich allerdings heraus, dass die Händler, die ihre Vororder (trotz aller diesbezüglicher Aufforderungen der Industrie) nicht rechtzeitig und vom Volumen her nicht ausreichend platziert haben, nunmehr erhebliche Probleme bei der Warenbeschaffung haben.

Kilzer, Vredestein: Verfügbarkeit wird es geben, dennoch gehe ich davon aus, dass neuere und seltenere Dimensionen von manchen Wettbewerbern erst auf „auf den letzten Drücker“ produziert werden, was in der Folge zu einer Knappheit führen wird. Durch unser junges Reifenwerk im benachbarten Ungarn, das noch lange nicht am Ende seiner maximalen Produktionskapazität angekommen ist, werden wir schnellere Produktionsänderungen realisieren können. Weiters haben wir vieles unternommen, um unsere Logistik weiter zu verbessern, um den modernen Ansprüchen unserer Fachhändler gerecht zu werden.

Lutz, Cooper: Die Logistik und die Verfügbarkeit auf dem Markt sind große Herausforderungen, und wir sind nicht sicher, ob der Markt alle benötigten Waren frühzeitig erhalten kann. Wir von Cooper arbeiten täglich mit Hochdruck daran, unseren Auftragsbestand aufzuarbeiten und sind zuversichtlich, dass wir gestärkt in die kommenden Wintermonate gehen werden und unseren Partnern die benötigten Produkte zur Verfügung stellen können.

Münzker, Pirelli: Generell wird die Reifenlogistik immer komplexer. Das liegt zum einen an der kontinuierlichen Zunahme der Anzahl der Anwendungen und am wachsenden Bedarf an Reifen, die auf die speziellen Erfordernisse von E-Fahrzeugen zugeschnitten sind, deren Marktanteile rasch zunehmen. Zum anderen kommt bei Reifenherstellern wie Pirelli der OE-Markt in seiner Vielfalt als eine weitere Komponente hinzu, welche das Ermitteln und Planen des Reifenbedarfs beeinflusst. Aktuell ist die Nachfrage stark volatil, wobei der unbestimmbare Bedarf im Tagesgeschäft zunimmt.

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