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Wirtschaftlichkeit: Wo Reserven zu holen sind!

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Die A&W-Lackumfrage setzte sich aus vier Fragen zusammen. Zunächst wurde der Geschäftsgang beurteilt. Da er durchwegs positiv ausfiel, konzentrieren wir uns in der Wiedergabe auf die weiteren drei Fragen und Antworten.

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Welche Produkte und/oder Dienstleistungen bieten Sie Ihren Partnern zur Arbeits-und Ertragsoptimierung?

Klaus Steinwender: Im Gesamtprozess der Reparaturlackierung stößt man auf ein vielfältiges Feld von Optimierungsgebieten. Am Materialsektor ist etwa der neue DTM Grundfüller 285-270 Pro von Glasurit anzuführen. Er lässt sich flexibel anwenden. Durch Wegfall der Grundierung für Stahl, verzinkten Stahl und Aluminium ergibt sich eine Einsparung bei Materialverbrauch und Prozesszeit. In puncto Dienstleistungen greifen wir auf die bewährten Businessseminare und den Service Check 24 im Rahmen des Ratio Concept Plus zurück. Im Rahmen von ColorMotion werden weiterführende Seminare zu Betriebswirtschaft, Unternehmensführung und Effizienzsteigerung angeboten.

Johann Pöchgraber: Standox liefert seinen Partnern nicht nur innovative Produktsysteme auf dem letzten Stand der Technik, die effizientes Arbeiten erlauben, sondern bietet mit einer Vielzahl von Serviceleistungen die Möglichkeit, das Geschäft besser zu organisieren und die Erträge zu optimieren. Sie reichen von produkt-und technikorientierten Angeboten bis zur Beratung in Betriebswirtschaft, Marketing und Unternehmensplanung.

Rudolf Weismann: Cromax Pro trägt als schnellerer und besserer Wasserbasislack zur Optimierung der Arbeit wesentlich bei. Die Wirtschaftlichkeit des neuen Produkts und des Klarlacks CC6400 begeistert die Anwender. Zwischenablüftzeiten sind nicht mehr notwendig. Beide Produkte werde in eineinhalb Spritzgängen ohne Ablüftzeitappliziert. Das spart Arbeitszeit, Energie und Material.

Alois Opferkuch: Sikkens setzt im Produkt-und im Dienstleistungsbereich auf Qualität und Fortschritt. Obwohl in der gesamten Lackindustrie Service großgeschrieben wird, halten wir hier die Führungsposition. Wir achten darauf, dass wir sowohl aktuelle Gegebenheiten und Neuerungen als auch individuelle Kundenwünsche in die Serviceleistungen einfließen lassen. Dabei setzen wirden Fokus auf persönliche Betreuung und Beratung durch unsere Außendienstmitarbeiter und Anwendungstechniker. Darüber hinaus stehen wir den Betrieben mit kaufmännischen Seminaren zur Seite. Im Produktbereich profitieren unsere Kunden von stetig verbesserten Produkten wie dem neuen 1K-Füller "Autosurfacer UV" und der flexiblem Farbtonsuche "Sikkens Mixit Online", die es ermöglicht, im Internet auf die gesamte Grunddatenbank zuzugreifen.

Werner Lanzerstorfer: PPG hat sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr ein bis zwei Neuprodukte zur Effizienzsteigerung auf den Markt zu bringen. Dies ist uns gelungen -mit dem neuen Self Levelling Primer und einem Klarlack, der in nur 15 Minuten trocknet. Ein weiteres Produkt folgt im November. Jan Kelemen: Als Basis dienen Spies Hecker innovative, anwenderfreundliche Lacksysteme. Wichtig ist das "Drumherum". Das bedeutet gut geschulte, motivierte Mitarbeiter, ein zuverlässiges Controlling der Kennzahlen und aktive Bemühungen, neue Kunden zu akquirieren. Wir sehen es als Hauptaufgabe neben technischer Kompetenz, Kunden in diesen Bereichen zu unterstützen und gemeinsam anzupacken. Nur wer eine hohe Auslastung langfristig sichert, kann erfolgreich sein.

Norbert Grimmeisen: Technische und betriebswirtschaftliche Themen werden von unseren Technikern und Beratern sowie bewährten Werkzeugen aus dem Dienstleistungsangebot von R-M abgedeckt. Zusätzlich steht ein umfangreiches Seminarangebot mit relevanten Themen und verständlicher Vermittlung zur Verfügung. Die Unterstützung der Kunden ist uns sehr wichtig und wird weiter ausgebaut. Ende des Jahres geht der Kundenclub R-M Premium Partners an den Start, der Geschäftsseminare, Marketing-Werkzeuge und individuelle Beratung umfasst.

Martin Lobert: Lechler bietet seinen Car Refinish-Partnern ein vollständiges Produktportfolio neuester Technologie mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Füller-Farbmischsystem ist eine Spezialität. Eine Innovation ist unser Gesamtaufbau unter ausschließlicher Verwendung von wasserbasierten Füllern, Basislacken und Klarlack. Lechler bietet mittlerweile ein Farbtonlesegerät mit der Color Match Explorer-Software, die neben der Suche unter den bestehenden Formulierungen einen Korrigiermodus umfasst, mit dem neue Lacktöne vor Ort rezeptiert werden.

Wo sehen Sie Reserven für die Verbesserung der Geschäftstätigkeit in Reparaturbetrieben?

Lanzerstorfer: Die verfügbaren Produkte und Systeme werden nach wie vor nicht ausgereizt. Hier liegt unseres Erachtens das meiste Geld. Wichtig sind Schulungen und nachhaltige Trainings der Anwender.

Kelemen: Wo die Branche noch Nachholbedarf hat, sind innovative Serviceideen. Den Kunden positiv zuüberraschen und ihn so an die Werkstatt zu binden, schafft Vertrauen, sichert Erträge und Differenzierung zum Mitbewerb. Bei "Neuen Medien" wird in den kommenden Jahren viel passieren. Diese Möglichkeit dürfen Reparaturbetriebe nicht versäumen.

Opferkuch: In der Werkstattanalyse stellen wir immer wieder fest, dass kleineÄnderungen in der Tagesroutine helfen, Zeit und Kosten zu sparen. Kunden können diese Serviceleistung nutzen, um Arbeitsabläufe und Handhabung alter und neuer Werkzeuge und Produkte zu optimieren. Unser Service-Team verbringt einen Tag in der Werkstatt und begleitet von der Annahme bis zur Auslieferung. Zum Schluss wird ein Optimierungsplan erstellt, um mögliche Schwachstellen schnell und einfach zu beheben.

Pöchgraber: In den Managementqualitäten der Unternehmen wird künftig der Schlüssel zum Erfolg liegen. Dabei wird es notwendig sein, sowohl technische Prozesse sauber zu implementieren als auch betriebswirtschaftlich zu planen. Es gilt, Kennzahlen zu zu kontrollieren, um Plan-Ist-Abweichungen zu lokalisieren und Maßnahmen zur Gegensteuerung zu ergreifen. Standox kann in allen Bereichen auf großes Knowhow zurückgreifen und steht Partnern in Schulungen, Einzeltrainings und Beratungen vor Ort zur Verfügung.

Lobert: Reparaturbetriebe sind Dienstleister, von denen eine möglichst individuell zugeschnittene Erfüllung der Erwartungen gefordert wird. Dazu gehören Freundlichkeit, preisgerechte Qualitätsarbeit und kurze Wartezeit. Als Lackhersteller können wir dazu durch zeiteffizienten Lackaufbau und vollständige Tools zur Farbtonbestimmung beitragen.

Grimmeisen: Verbesserungspotenzial besteht in allen Bereichen. Nach unserer Erfahrung ist es erforderlich, individuell vorzugehen. Die Betriebe sollten sich und ihre Dienstleistungen im Sinne einer aktiven Vermarktung stärker präsentieren. Im Rahmen der R-M Premium Partners werden wir unsere Kunden dabei tatkräftig unterstützen.

Steinwender: Heute sind unternehmerisches Wissen und Handeln immer gefragter. Kenntnisseüber Betriebsabläufe, Unternehmensführung und Marketing sind überlebenswichtig geworden. Ferner gewinnt das Arbeiten nach Kennzahlen (wie Effizienz und Auslastung) an Bedeutung. Da wir unsere Kunden dabei unterstützen wollen, haben wir den Kundenclub ColorMotion ins Leben gerufen. Seine Angebote umfassen betriebswirtschaftliche Unterstützung, Marketing und Marktbearbeitung, Personal und Führung sowie betriebliche Beratung.

Weismann: Schulung bleibt ein wichtiger Bestandteil. Die berufsbegleitende Lehrlingsausbildung in unserer Lack&Technik Lehrlingsakademie unterstützt die Kunden dabei! Dellendrücken ohne Lackieren ist durch unser Bestreben aus einem wirtschaftlich geführten Reparaturbetrieb nicht mehr wegzudenken.

Branchenteilnehmer befürchten, dass die Endverbraucher mit der rapiden Preisentwicklung des Lackmaterials nicht mehr mithalten können. Wie betrachten Sie dieses Problem?

Kelemen: Soweit es den Fahrzeugbesitzer als Endverbraucher betrifft, bezweifle ich, dass für diesen der Lackpreis relevant ist. Die Kunden wollen Fahrzeugschäden technisch einwandfrei und zu fairen Endpreisen repariert haben. Hier kann die Werkstatt durch guten Service und Kundenorientierung Vertrauen schaffen.

Grimmeisen: Auf der Rechnung machen Lackmaterialien im Schnitt nur 10 Prozent des Gesamtbetrags aus. Unter diesem Blickwinkel haben andere Faktoren mehr Gewicht.

Opferkuch: Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen steigen die Preise für Rohstoffe stark an und wir müssen mit höheren Kosten rechnen. Die Angst der Betriebsinhaber vor einem Kundenverlust wegen zu hoher Preise von Lackmaterialien ist jedoch zu relativieren. Betrachtet man die gesamten Reparaturkosten, macht der Anteil der Lackmaterialien lediglich 5 Prozent aus.

Pöchgraber: Wenn es beim Begriff "Endverbraucher" um den Autofahrer geht, können wir uns eine differenzierte Betrachtung der Lackpreisentwicklung nicht vorstellen. Für sie zählen letztlich die Gesamtkosten der Reparatur, in deren Rahmen die Lackmaterialkosten nur knapp über 8 Prozent betragen und somit keinen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtkosten haben.

Weismann: Der Lackpreis ist zwar relativ hoch, gleichzeitig wurden der Verbrauch und die Verarbeitung der DuPont Refinish Lacke in den letzten Jahren wesentlich wirtschaftlicher. Der Lackeinsatz macht etwa 20 Prozent der Gesamtreparaturkosten im Lackierbetrieb aus, 80 Prozent entfallen auf Arbeitszeit und Teile. Es wird immer wichtiger, wirtschaftliche Produkte einzusetzen, um Energiekosten und Arbeitszeit einzusparen.

Lobert: Die Preisentwicklung ist von den im zweistelligen Prozentbereich steigenden Rohstoffkosten diktiert. Insbesondere sind davon die Pigmente betroffen. Die Lackhersteller haben in der Krise Effizienzreserven herausgeholt und müssen den Anstieg der Rohstoffkosten an den Markt weitergeben.

Lanzerstorfer: Tatsächlich sind die Kosten für Rohstoffe enorm gestiegen. Daher ist es unausweichlich, einen Teil davon an den Markt weiterzugeben. Allerdings liegt der Anteil der Lackprodukte in der Reparatur bei lediglich rund 6 Prozent. Durch das Ausreizen der Produkte, richtige Kalkulation und geschultes Personal lässt sich diese Entwicklung abfedern. Die größten Kostenblöcke sind Ersatzteile sowie Lohn- und Lohnnebenkosten. Da gibt es keinen "Aufschrei" -Den Druck bekommt immer nur die Lackindustrie, obwohl wir für den "kleinen Anteil" an der Gesamtreparatur die bestmögliche Beratung und Serviceleistung bieten und dies kostenlos!

Anbieter

AkzoNobel www.akzonobel.at

Lesonal www.lesonal.at

Sikkens www.sikkenscr.at

BASF www.basf-coatings-services.at

Glasurit www.glasurit.at

R-M www.rmpaint.com

DuPont www.dupont-refinish.com

Lack&Technik www.lack-technik.at

Spies Hecker www.spieshecker.at

Standox www.standox.at PPG www.ppg.com

Nexa www.nexaautocolor.at

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