Größte Hausmesse Europas
Bei der 15. Trost-Show in Stuttgart zog Norbert Neuhaus das erste Mal die Fäden -zumindest im Hintergrund. 275 Aussteller waren präsent, Beratung und Verkauf standen gleichermaßen im Vordergrund.
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Trotz eines mehr als dichten Programms nahm sich der sympathische neue Chef während der Großveranstaltung in der Stuttgarter Messe eine Viertelstunde Zeit für ein Interview mit AUTO&Wirtschaft: einem Medium, dem auch Münch stets eng verbunden war.
Ein Jahr lang hatten Neuhaus und Münch die Geschicke des Stuttgarter Großunternehmens quasi gemeinsam geleitet, doch zuletzt war Neuhaus immer mehr in die Rolle als neuer Chef hineingewachsen. Was sich nun, wo Münch in den Ruhestand gewechselt ist, ändern wird?"Wir haben ja gerade erst die Übergabe gemacht", sagt Neuhaus, "undich werde sicher nichts nur um des Ändern willens ändern." Doch natürlich will er sich bis zum Herbst genau anschauen, "wie das solide Geschäft ausgebaut werden kann". Und in Österreich?"Auch hier liegt der Fokus ganz klar in Richtung Profitabilität", meint Neuhaus: "Natürlich wollen wir auchmehr Umsatz generieren." Ob es auch neue Standorte geben werde?"Wir werden die Lage in Österreich genau analysieren. Es kann sein, dass wir in den weißen Flecken, die es noch gibt, sicher den einen oder anderen neuen Standort eröffnen."
"Die Großen werden immer größer"
Wie sich die Branche entwickeln werde?"Österreich ist ein sehr wettbewerbsintensiver Markt", sagt Neuhaus: "Ich denke, dass sich der Trend, wonach die Großen immer größer werden, fortsetzen wird." Bei den Produkten werde der Diagnosebereich sicher in Zukunft am wichtigsten sein. Neuhaus freut sich auch, dass die Teileverfügbarkeit nach der Eröffnung des neuen Zentrallagers in Nýřany (Tschechien) weiter verbessert wurde: "Seit vier Monaten liefern wir von dort aus auch nach Österreich: Mit 115.000 Teilen haben wir jetzt ganz andere Möglichkeiten als früher, wo das Lager für Österreich in Wien war." Weiteres Wachstum istfür Trost (neben dem Hauptmarkt Deutschland auch in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Serbien und der Ukraine präsent) natürlich nicht ausgeschlossen.
Investitionsbereitschaft höher als 2011
Zurück zur Trost-Schau: 26.000 Quadratmeter Fläche, 23.000 Fachbesucher an zwei Tagen (davon rund 400 Österreicher als zweitstärkstes Kontingent nach den Deutschen) und 275 Aussteller -damit war die Veranstaltung mehr denn je ein Aushängeschild.
Dkfm. Lars Schwennesen, Trost-Vertriebsleiter inÖsterreich, sprach nach der Schau von einer "sehr großen Investitionsbereitschaft", die höher sei als im Vorjahr. "Wir haben aber weiterhin eine andere Philosophie als der Wettbewerb: Weniger Standorte, aber dafür ein großes Zentrallager, aus dem wir die Produkte über Nacht zu den Kunden liefern." Heuer soll neben dem Bau einer neuen Zentrale in Wien auch die Modernisierung der neun Standorte (die man im Vorjahr in Salzburg begonnen hatte) fortgesetzt werden.
Übrigens: Bei der Trost-Schau in Stuttgart ist ein weiterer Ausbau von Flächen-und Besucherzahlen laut Harald Isenmann, Leiter der Unternehmenskommunikation, nicht geplant. Dies ist auch gar nicht notwendig, denn schon jetzt ist die Veranstaltung in Stuttgart die größte Hausmesse Europas. "Mehrwollen wir nicht, denn die Unternehmen müssen ja Zeit für die Beratung haben, sonst sind die Kunden unglücklich."
Übrigens erkennen auch immer mehr österreichische Lieferanten, welche Chance die Trost-Schau bietet, um direkt in Kontakt mit den Kunden zu treten. "Hier erfahren wir am besten, was die Werkstätten brauchen und welche Probleme sie drücken: ungesiebt, ungefiltert und auch nicht dramatisiert durcheinen Händler", lautete der Tenor. Es ist zu rechnen, dass 2013 noch mehr Verantwortliche nach Stuttgart pilgern, um mit "ihren" Kunden hautnah in Kontakt zu treten.