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Wenn der Schmierstoff ins Schwitzen kommt

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Braucht man für Motoren mit Start-Stop-System eigene Öle?"Nein", meint David Kaiser, Entwicklungschef von Liqui Moly, und liefert auch die Begründung.

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A&W: Start -Stop-Systeme haben den Vorteil, dass sie im Stadtverkehr und in Staus den Kraftstoffverbrauch reduzieren. Wirkt sich das auf das Motorenöl aus? David Kaiser: Ja, das Motoröl muss viele Dinge kompensieren. Es gibt einen deutlich höheren Verschleiß, Haftreibung während der Startvorgänge, viel höhere Motortemperaturen und verstärkte Bildung von Ablagerungen im Ölkreislauf aufgrund des Downsizings. Das summiert sich.

Warum nimmt der Verschleiß im Motor stark zu?

Kaiser: Ein dünner Ölfilm, hydrodynamischer Schmierfilm genannt, trennt zwei Bauteile voneinander. Bei jedem Stoppen und erneuten Starten des Motors bricht dieser Ölfilm zusammen und die beiden Reibpartner berühren sich. Dieser Betriebszustand wird als Mischreibungsbereich bezeichnet. Jeder Motor wird mehr oder weniger kurzzeitig in diesem Bereich betrieben. Dort ist der Verschleiß besonders hoch, vor allem dann, wenn Öl schlechter Qualität verwendet wird.

Es gibt aber auch noch andere Punkte, die sich negativ auswirken, etwa die höhere Temperatur.

Kaiser: Die Autohersteller setzen Downsizing bei den Motoren ein, um den Kraftstoffverbrauch zu verringern. Mehr Leistung bei weniger Hubraum bedeutet aber eine größere thermische Belastung des Motors und damit auch des Öls. Wenn dann auch noch das Ölvolumen des Motors kleiner ist, kommt der Schmierstoff zusätzlich ins Schwitzen. Das nächste Problem ist, dass diese Motoren in aller Regel auch turbo-aufgeladen sind. Fährt man beispielsweise nach einer rasanten Autobahnfahrt auf ein Stauende auf und die Elektronik schaltet den Motor aus, kommt auch der Motorölfluss zum Erliegen. In thermisch hochbelasteten Bauteilen wie dem Turbolader kann das fatale Folgen haben. Das extrem heiße Turbinenrad gibt seine Wärme an die Welle und andere Bauteile ab.Und diese heizen sich auf Temperaturen von über 300 °C auf. Das kann zur Verkokung des Motoröls und zu verstärkter Ablagerungsbildung im Ölkreislauf führen.

Welche Lösungen hat Liqui Moly dafür gefunden?

Kaiser: Ein Motorenöl, das die Anforderungen an den Start-Stop-Betrieb von Fahrzeugen erfüllt und dabei maximalen Verschleißschutz gewährleistet, muss einen extrem starken und belastbaren Schmierfilm erzeugen. Zusätzlich muss das Öl Wirkstoffe enthalten, die einen erhöhten Verschleißschutz im Mischreibungsbereich bieten.

Hat Liqui Moly also spezielleÖle auf den Markt gebracht?

Kaiser: Nein. SpezielleÖle für Motoren mit Start-Stop-System sind unnötig. Die Fahrzeughersteller legen in ihren Motorenöl-Freigaben exakt die Beschaffenheit des Schmierstoffs fest. Die Auswirkungen bzw. Anforderungen der Start-Stop-Automatik werden bei der Entwicklung berücksichtigt. Die jeweiligen Motorenölrezepturen von Liqui Moly übertreffen die Vorgaben der modernsten Ölspezifikationen deutlich, sogar unter widrigsten Bedingungen.

Wie weiß der Kunde dann, dass das Öl für einen Motor mit Start-Stop-Technik geeignet ist?

Kaiser: Wir werden dieseÖle nun mit einem Start-Stop-Symbol kennzeichnen, damit der Kunde -und natürlich auch der Mitarbeiter in der Werkstatt - gleich erkennt, dass er das Liqui-Moly-Öl, das er bisher verwendet hat, auch zukünftig verwenden kann, weil es ohnehin schon immer für sein Fahrzeug mit Start-Stop-Technik geeignet war. Besonders geeignet für diese Fahrzeuge sind die Schmierstoffe der Produktreihen Top Tec und Special Tec sowie das Leichtlauf High Tech und das Longtime High Tech.

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