Damit darf schon spekuliert werden

Wir blicken allem Anschein nach auf ein weiteres einmaliges Automobiljahr zurück. Zuwächse überall.

Wer hätte gedacht, dass in diesem seltsamen Jahr 2017 an die 350.000 Autos zu verkaufen sind? "Da kann ja wohl nicht von Österreich die Rede sein!", argwöhnen zahlreich die Händler. Die Zulassungserfolge werden in dieser Fulminanz auf unseren Straßen nicht sichtbar. Das ist eine gute Frage!

Mehr und mehr Händler verschenken -vom Stückzahlenwahn der Hersteller/Importeure genötigt - die eigene Verdienstspanne als Rabatt und wundern sich hernach, mit leeren Taschen dazustehen. Daran denken wir, wenn wir einige Reaktionen aus dem Automarkt hören, die aus der Mehrheit der Meinungen deutlich herausstechen.

Die Meinung der Mehrheit ist positiv. Das mag aber auch daher rühren, dass Autohausbetreiber eher zu den Starken zählen (wollen) und daher zuversichtlich sind. Pessimisten, die es auch gibt, haben verschiedene Gründe zur Vorsicht: Zum einen geht es nicht in jeder Nische und Sparte gleich zu, zum anderen hat nicht jeder die gleichen Ressourcen und die gleichementale Power und zum dritten ist das Maß der Vorsicht und des Misstrauens, mit denen kritische Leute die Wirtschaftslage sehen, auch sehr unterschiedlich.

Dem stehen andererseits Meinungen großer Politund Wirtschaftskapitäne entgegen, die Zuversicht zur Betriebsordnung erklären und darauf schwören, dass man Krisen herbeireden kann. Man kann sich aber auch einreden, dass es einem gut geht. Eine Kontaktperson, die über hundert kleine Betriebe mit Software beliefert und berät, kennt viele Fälle, wo den prüfenden Computern nicht geglaubt wird, weil diese dreist bereits den Ausgleich empfehlen.

Der Alltag, der nach dem fulminanten 2017er-Jahr nun wieder einkehrt, zeigt die Starken zuversichtlich. Von neuen Ideen und Aktivitäten hören wir. Die digitale Transformation in der Autobranche eröffnet jede Menge Nischen. Hier erwarten wir als zum Teil tief eingeweihte Mitdenker mit großer Spannung interessante Projekte und Überlegungen -UND wieder über 320.000 Neuzulassungen!

Zuversicht zeichnet starke Automarken auch 2018 aus. Der Arbeitskreis der Automobilimporteure wird sich dennoch nicht zu einem Braintrust für gemeinsame Strategien verwandeln. Mit dem Handel verbindet ihn gesundes gegenseitiges Misstrauen. Gemeinsame Aussagen auf der Vienna Autoshow zu Jahresbeginn beschränken sich auf jene Dinge, die das Einkommen nicht beeinträchtigen.

Betreffend die Klagen mancher Händler könnte ein einheitliches Aufhorchen der Importeure nicht schaden. Auch da gibt es noch viele unentdeckte Ressourcen. Und gemeinsam nicht nur ein, sondern zwei Ohren für die Vertriebspartner zu haben, ist kartellrechtlich bedenkenlos.

Die digitale Transformation in der Autobranche eröffnet jede Menge Nischen. Hier erwarten wir als zum Teil tief eingeweihte Mitdenker mit großer Spannung interessante Projekte und Überlegungen.