Ich klänge nicht

"Schau! Ich kläng da net hin", schreit der kleinere der Buben. Ich kläng, du klängst, er klängt nicht.

Ostösterreichi sches Volksschuldeutsch. Ich bin froh, dass sie nicht das germanische "hinlangen" verwenden. Viele Sechs-bis Zehnjährige reden nur mehr so, als wären sie Hauptdar steller in einer Düsseldorfer Fernsehoper. "Menno, kuck maaal, ich lang hia nich hin." Man nenne mich altmo disch und kritisiere meine Provinzialität, aber ich achte schon sehr darauf, dass meine beiden Buben zumindest in der Sprachfärbung als Ostösis erkennbar bleiben. Den Krowoden, der beim Papa unter anderem im rollenden rrr mit schwingt, den kann ich ihnen eh nicht mehr antrainieren. Also dürfen sie bei mir unausgebessert: "Ich kläng da net hin" plärren, wenn sie die automatische Klappe des Kofferraums nicht schließen können. Bauartbedingt ist der bei man chen Vans ja ganz schön hoch oben. Meine Buben sind übrigens fasziniert von Kofferräumen. Besonders der Kleine. Der besonders laut plärren kann, weil er bauartbedingt noch recht kurz ist. Die Faszination besteht für ihn darin, dass er bei herkömmlichen Autos während der Fahrt nicht im Kofferraum sitzen darf. Bei Siebensitzern mit dritter Bankreihe im Kofferraum hingegen schon. Das dürfen, was andere sicher nicht dürfen. Das klänge für mich auch in anderen Zusammenhängen gut aber lassen wir das besser

Mehr von Leo Szemeliker -Kommunikationsberater, Journalist und Vater zweier Buben (7 und 9) - auf seinem Blog www.bubraum.at.